Gerade in der Berglandwirtschaft kommt es auf eine überzeugende Bodenanpassung und Stabilität der Kreiselheuer an, denn die Einsatzbedingungen sind oft extrem. Für den Transport sollte sich die Maschine möglichst kompakt zusammenklappen lassen. Auch bei der Bedienung sind einfache und komfortable Lösungen gefragt.
Eine breite Auswahl an Maschinen
In der nachfolgenden Übersicht wurden Kreiselheuer bis 1000 kg Eigengewicht berücksichtigt (siehe Tabelle S. 48). Für Zweiachsmäher sind 1000 kg meist schon eine echte Herausforderung, gerade wenn man an die Achslasten denkt. Dank stufenloser Getriebe und weiterer nützlicher Optionen kommen zunehmend auch Traktoren in der Berglandwirtschaft zum Einsatz. In der Gesamtübersicht wurden die Maschinen von elf Herstellern aufgelistet, wobei gewisse Maschinen baugleich sind, wie Kubota und Vicon oder Fendt und Massey Ferguson. Bei manchen Herstellern lässt sich bereits an der Typenbezeichnung erkennen, dass die Maschine für den Einsatz in der Berglandwirtschaft konzipiert ist: Krone verwendet den Zusatz Highland, Pöttinger und Massey Ferguson setzen auf Alpin, bei SIP lautet die BezeichnungAlp.
Anbaubock und Schwerpunkt
Rozmital Olivi bietet die einzige Maschine mit nur zwei Kreiseln an. Sie ist mit 216 kg die leichteste Maschine im Vergleich, weist mit 2,7 m jedoch auch die geringste Arbeitsbreite auf. Die Maschinen des tschechischen Herstellers werden von der Firma Lehmann Landund Baumaschinen-Service AG vertrieben. SIP beginnt sein Sortiment mit dem Spider 350 / 4 Alp, der leichtesten Maschine seiner Klasse mit vier Kreiseln. Die Arbeitsbreite beträgt 3,4 m bei 270 kg. Pöttinger bietet mit dem Hit V4240 L Alpin, neben dem Massey Ferguson TD 404 DSR Alpin, dem Fendt Twister 401 DS und den beiden SIP Spider 350 / 4 Alp und Spider 400 / 4 Alp Fix, Maschinen mit festem Anbaubock an. Alle anderen Maschinen sind mit einem Schwenkbock ausgerüstet, was sowohl die Maschine als auch die Grasnarbe bei Kurvenfahrt schont und sich positiv auf das Arbeitsergebnis auswirkt. Im Gegenzug ist der Schwerpunkt der Maschine etwas weiter hinten. Ausserdem kann es vorkommen, dass der Kreiselheuer beim Anheben in einer Hangkurve ruckartig in die Mittelposition zurückschwenkt. Zur Lösung dieses Problems werden Stossdämpfer eingebaut. Bei vielen Herstellern gehört das bereits zur Serienausstattung, bei anderen sind sie nur auf Wunsch erhältlich. Die Stossdämpfer verhindern ausserdem ein Aufschaukeln der Maschine während der Arbeit.
Luca Zimmermann, PlantahofDer Kreiselheuer muss auf das Trägerfahrzeug abgestimmt sein.
Bei Kubota sind drei Modelle mit vier Kreiseln und unterschiedlichen Arbeitsbreiten erhältlich. Hier ist zu beachten, dass mit zunehmender Gesamtarbeitsbreite auch der Durchmesser der einzelnen Kreisel zunimmt. Dies kann sich in besonders hügeligen Einsatzgebieten negativ auf die Arbeitsqualität auswirken, weil die Distanz zwischen Tastrad und Zinken grösser wird. Der Zinken ist so weniger gut geführt und die Gefahr einer Futterverschmutzung durch Einstecken in den Boden wird grösser.
Grössere Arbeitsbreite und Trägerfahrzeug
Maschinen mit acht Kreiseln, die leichter als 1000 kg sind, werden von Claas, Kubota, Vicon und Krone angeboten. Der Krone Vendro 820 Highland ist mit 8,2 m das breiteste Modell im Vergleich und wird speziell für die Berglandwirtschaft angeboten. Bei der Kraftübertragung von den inneren zu den äussersten Kreiseln werden zwei unterschiedliche Systeme verwendet. Bei Kuhn, Claas, Kubota und Vicon kommen wartungsfreie Fingerkupplungen zum Einsatz. Die anderen Hersteller setzen auf Kreuzgelenke, die geschmiert werden müssen. Bei Kuhn ist ein Verstellen des Streuwinkels nur bei den schwereren Modellen möglich. Die anderen Hersteller bieten hier zwischen drei und fünf Stellungen an. Das Grenzstreuen wird durch Schrägstellen der Räder ermöglicht. Krone bietet dies vollhydraulisch an. Neben dem Grenzstreuen soll damit auch dem Abrutschen beim Arbeiten in Schichtlinie entgegengewirkt werden können.
Über Begriffe wie Berg- oder auch Alpinlandwirtschaft lässt sich diskutieren. Die Wahl des passenden Kreiselheuers hängt stark vom jeweiligen Betrieb ab. Ein zentraler Entscheidungsfaktor ist dabei das Trägerfahrzeug, das mit dem Kreiselheuer arbeiten soll.