Alternative Kulturen für nasse Flächen

Schweizer Moore sind oftmals durch Austrocknung und Nährstoffeintrag gefährdet. Agroscope wurde daher vom Bundesamt für Umwelt beauftragt, nachhaltige Bewirtschaftungsformen für angrenzende Flächen zu untersuchen.

In einem Viertel der Moore hat die Nährstoffversorgung deutlich zugenommen. Dies aufgrund von Einträgen benachbarter Flächen. 

In einem Viertel der Moore hat die Nährstoffversorgung deutlich zugenommen. Dies aufgrund von Einträgen benachbarter Flächen. 

(pixabay)

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In der Schweiz gibt es 89 Moorlandschaften. Sie sind zwar geschützt, aber weiterhin gefährdet, unter anderem durch Austrocknung und Nährstoffeintrag. Deshalb hat das Bundesamt für Umwelt das Projekt «Nachhaltige Nutzungen helfen den Schweizer Mooren» initiiert. Darin hatte Agroscope den Auftrag, eine Übersicht über alternative Nutzungsmöglichkeiten für Landwirtschaftsflächen, die an Moore grenzen, zu schaffen. Denn diese Flächen stehen durch ihren Wasserhaushalt in engem Austausch mit den Mooren.

Alternative Kulturen für angrenzende, vernässende Ackerflächen

Agroscope hat europäische Erkenntnisse zu potenziellen landwirtschaftlichen Nutzungen von Nassstandorten für die Schweiz aufgearbeitet, darunter:

  • die Beweidung mit leichteren, robusten Rinderrassen, Wasserbüffeln, Schafen, Pferden, Ponys, Hirschen und Gänsen
  • die Bewirtschaftungen von Streuflächen, Feucht-, Frisch- und Nasswiesen, mit z.B. Sumpfdotterblumen oder Rohrglanzgras
  • die Bewirtschaftung von Rohrkolben- und Schilfflächen
  • der Anbau von Weide als Kurzumtriebsplantagen, von Torfmoosen und Nassreis

Diese Kulturen erlauben einen höheren Wasserstand auf Landwirtschaftsflächen, die an Moore grenzen. Das hilft, eine Austrocknung zu verhindern und reduziert das Risiko, dass organische Böden Treibhausgase emittieren.

Acht Merkblätter zu den Kulturen und ihren Vor- und Nachteilen

Die alternativen Kulturen sind in acht Merkblättern praxisorientiert beschrieben. Neben detaillierten Beschreibungen der alternativen Kulturen enthalten die Merkblätter auch – soweit verfügbar – Angaben zu Voraussetzungen, Auswahlkriterien, Technik, Rentabilität und Fördermöglichkeiten wie Direktzahlungen.

Finanzielle Unterstützung als Schlüssel zur Umsetzung

Die Wirtschaftlichkeit der meisten vorgeschlagenen Kulturen ist aktuell gering. Sie können meist nicht mit Nutzungen konkurrieren, die auf entwässerte Böden angewiesen sind. Betriebe brauchen deshalb eine finanzielle Unterstützung, um Ertragsausfälle zu kompensieren, einen Anschub für die Erschliessung neuer Märkte zu erhalten sowie die Leistungen für die Gesellschaft, z.B. die Reduktion von Treibhausgasen, den Schutz des angrenzenden Moors und die Förderung der Biodiversität auf den Landwirtschaftsflächen zu entschädigen.

Bisher sind wissenschaftliche Untersuchungen zu den vorgeschlagenen alternativen Kulturen in der Schweiz nur punktuell vorhanden. Es ist deshalb nötig, Anbau, Umwelteinflüsse (Hydrologie, Nährstoffflüssen, Treibhausgasemissionen und Biodiversität) sowie die Wirtschaftlichkeit dieser Kulturen unter Schweizer Bedingungen zu untersuchen.

Quelle: Agroscope

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