Schutz der Alpwirtschaft und des Alpenraums

Trockenheit und der Druck durch Grossraubtiere bedrohen die traditionelle Alpwirtschaft immer stärker. An der internationalen Alpwirtschaftstagung in Visp wurde eine Resolution verabschiedet, die Massnahmen zum Schutz der Sömmerung im Alpenraum festhält. Die traditionelle Alpwirtschaft soll zudem auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen werden.

Die durch die landwirtschaftliche Nutzung entstandene Kulturlandschaft ist Erholungsraum für die Bevölkerung, Grundlage für den alpinen Tourismus und bi...

Die durch die landwirtschaftliche Nutzung entstandene Kulturlandschaft ist Erholungsraum für die Bevölkerung, Grundlage für den alpinen Tourismus und bietet Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen und Murgängen.

(Bild: Stefan Gantenbein)

Publiziert am

Die standortangepasste, traditionelle Alp- und Weidewirtschaft hat vielfältige Wirkungen weit über die Bereitstellung von landwirtschaftlichen Produkten und Dienstleistungen hinaus. Die Teilnehmer der Tagung in Visp waren sich deshalb einig, dass die Sömmerung mit der traditionellen Stufenwirtschaft ein wertvolles kulturelles Erbe darstellt, welches es verdient, auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen zu werden. Diese traditionelle Alp- und Weidewirtschaft ist jedoch auch einem sehr hohen Druck ausgesetzt.

Wassermanagement wird immer wichtiger

Der Klimawandel trifft gerade die sensiblen Ökosysteme im Gebirgsraum und damit die Alpwirtschaft sehr stark. Die ausserordentliche Hitzewelle des Monats Juni führte in vielen Alpenregionen zu Wasserknappheit.

Die Digitalisierung kann dabei helfen, den Wasserverbrauch besser zu kontrollieren und steuern.

Für die Bewältigung der zukünftigen Herausforderungen braucht es neue Ansätze. Dazu gehört unter anderem ein integriertes Wassereinzugsgebietsmanagement, welches nicht vor Gemeinde- oder Ländergrenzen haltmacht, sondern sich an den Einzugsgebieten der Gewässer orientiert. Zudem werden zusätzliche Investitionen in den Unterhalt und die Erneuerung der Wasserinfrastrukturen nötig sein. Die Digitalisierung kann dabei helfen, den Wasserverbrauch besser zu kontrollieren und steuern.

Ausbreitung der Grossraubtiere gefährdet traditionelle Alpwirtschaft

Auch die exponentielle Ausbreitung der Wölfe stellt eine existentielle Gefährdung für die traditionelle Alpwirtschaft dar. Von dieser Ausbreitung der Wölfe ist der gesamte Alpenraum betroffen. Um weitere Schäden zu vermeiden, müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. In der Schweiz laufen aktuell Bestrebungen in dieser Richtung. In Frankreich wird derweil versucht, den Wolfsbestand über präventive Abschüsse in Griff zu bekommen.

Gezielte Vermarktung alpwirtschaftlicher Produkte

Die Produkte und Dienstleistungen der Alpwirtschaft werden von den Konsumentinnen und Konsumenten sehr geschätzt. Es sei deshalb wichtig, dass sie auch entsprechend vermarktet werden. Herkunftszeichen wie AOP / IGP und die schweizerischen Berg- und Alpzeichen würden den Konsumentinnen und Konsumenten in der Wahl ihrer Produkte helfen.

Resolution verabschiedet

Zum Abschluss der Tagung wurde eine Resolution verabschiedet. Die an der Tagung diskutierten Punkte betreffend UNESCO-Kandidatur, Umgang mit der Ressource Wasser und bessere Vermarktung alpwirtschaftlicher Produkte wurden darin aufgenommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fordern zudem, dass die Anliegen der Alpwirtschaft von der Politik verstärkt berücksichtigt werden. Dies betrifft nicht nur die nationalen Politiken, sondern auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

sg

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