Schmeckt die Zukunft regional?

Die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich präsentierte an der 5. Fachtagung Regionalprodukte die Ergebnisse der Studie "Regionalprodukten 2024". Die Studie erklärt, warum immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten Regionalprodukte kaufen und diesen Sektor seit vielen Jahren zum wachstumsstärksten Bereich machen.

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Die Studie zu Regionalprodukten in der Schweiz zeigt einen beeindruckenden Wachstumskurs regionaler Produkte in der Schweiz. Im Jahr 2022 erzielten Regionalprodukte einen Umsatz von 2'416 Millionen Franken auf Endverbraucherebene, was einem Marktanteil von 8.2% am gesamten Schweizer Lebensmittelumsatz entspricht. Von 2015 bis 2022 stieg der Umsatz von Regionalprodukten durchschnittlich um 9%. Sie seien damit das am stärksten wachsende Mehrwertlabel, so die Studie. 

Regionale Produkte als «soziale Produkte»

Dr. Stephan Feige, Fachstellenleiter Authentische Markenführung an der HWZ, betont, dass Konsumentinnen und Konsumenten regionale Produkte nicht nur aufgrund ihrer Herkunft schätzen, sondern auch als «soziale Produkte». 83% der Befragten erwarten ein hohes Tierwohl von regionalen Produkten, 35% überdurchschnittliche Rohstoffpreise für die Landwirte. Beeindruckende 88% betrachten Regionalprodukte positiv und 71% kaufen sie sogar wöchentlich. Diese Resultate unterstreichen die starke Nachfrage und die positive Wahrnehmung regionaler Produkte im Vergleich zu anderen Mehrwertprodukten, die zunehmend ist.

Distanzen müssen überbrückt werden

15 Interviews mit Branchenexperten der Studie zeigen auch, dass die Vermarktung von Regionalprodukten nach wie vor Herausforderungen birgt, da Angebot und Nachfrage oft räumliche Distanzen überbrücken müssen. Innovative Handelskonzepte wie RegioHerz in St. Gallen, Coopérative Bio26 in Freiburg und Rüedu in den Agglomerationen Bern und Zürich zeigen hierfür innovative wirtschaftliche Lösungsmöglichkeiten.

Gefahr der Wahrnehmung als Localwashing

Ein wichtiger Aspekt der Studie betrifft die Gefahr der Wahrnehmung von Regionalproduk-ten als «Localwashing». Konsumentinnen und Konsumenten erwarten nicht nur die Herkunft der Produkte, sondern auch eine nachhaltige Produktionsweise, die Tierwohl, faire Rohstoffpreise und ökologische Produktion umfasst. Die Branche sollte proaktiv prüfen, inwieweit sie die über die Herkunft hinausgehenden Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten erfüllen kann, um dieser Gefahr vorzubeugen.

Die Autoren der Studie, Dr. Stephan Feige, Marianne Altgeld von LINK und Dr. Manuel Cariappa-Schwaninger von der Universität Oldenburg betonen die Relevanz dieser Erkenntnisse für die weitere Entwicklung von Regionalprodukten in der Schweiz.

Methodik und Stichprobe

Die Studie Regionalprodukte 2024 basiert auf einem LINK-Internet-Panel mit 115’000 telefonisch rekrutierten, aktiven Mitgliedern. Die Datenerhebung fand vom 8. November bis 20. November 2023 statt und ist repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung im Alter von 15 bis 79 Jahren; alle Sprachregionen wurden abgedeckt. Insgesamt wurden 1’392 Interviews durchgeführt, wobei die gesamte Schweiz inklusive des Tessins repräsentativ abgebildet ist. Die Studie kann bei stephan.feige@fh-hwz.ch (kostenpflichtig) bestellt werden.

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