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Nutztiere

Krankheitsprävention bei Forellen

Die Regenbogenforelle ist der am häufigsten gehaltene Speisefisch in der Schweiz. Doch wie bei anderen Nutztieren bringt die Haltung gesundheitliche Herausforderungen mit sich. Wer jedoch auf eine gute Prophylaxe setzt, von der Wasserqualität über die Fütterung bis hin zur Herkunft der Fische, kann Krankheiten gezielt vorbeugen und gesunde Forellen produzieren.

Einblutungen in die Leber, Fett gewebe und Muskulatur sowie die vergrösserte Milz sind ein typisches Bild einer systemischen bakteriellen Krankheit...

Einblutungen in die Leber, Fett gewebe und Muskulatur sowie die vergrösserte Milz sind ein typisches Bild einer systemischen bakteriellen Krankheit wie zum Beispiel Furunkulose.

Publiziert am

Geschäftsleiter Fishdoc GmbH

 

Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Regenbogenforelle ist mit rund 2000 t pro Jahr der am häufigsten in der Schweiz produzierte Speisefisch. Auch kleinere Betriebe und Hobbyfischhalter setzen auf die robuste, schnell wachsende und am Markt sehr beliebte Forelle.

Fischgesundheitsmanagement

Wie bei anderen Nutztieren ist die Haltung einer grossen Anzahl gleichaltriger Tiere auf begrenztem Raum eine Herausforderung für die Tiergesundheit: Parasiten, Bakterien und Viren finden ideale Bedingungen, um sich schnell zu vermehren.

Die Prophylaxe von Krankheiten ist der beste Ansatz, um erfolgreich Forellen zu produzieren.

Die wichtigsten Krankheitserreger

Parasiten:In der Forellenproduktion sind insbesondere äusserliche Parasiten problematisch. Einzeller, Würmer oder Krebstierchen können die Haut und Kiemen befallen. Insbesondere bei Jungfischen können Parasiten sogar zu Sterblichkeiten führen.

Die wichtigsten Parasiten sind: Ichthyophthirius multifiliis («Ichthyo», Weisspünktchenkrankheit), Ichthyobodo necator («Costia»), Hautwurm (Gyrodactylus sp.), verschiedene Amöbenarten (Amöbenkrankheit der Kiemen) und Fischegel (Piscicola geometra).

Bakterien:Bakterielle Krankheiten sind ebenfalls vor allem bei jungen Forellen eine Gefahr. Es gibt jedoch auch Bakterien, welche bei grösseren Forellen zu Erkrankungen und Sterblichkeiten führen können:

Furunkulose (Aeromonas salmonicida), Rotmaulkrankheit (Yersinia ruckeri), Systemische Flavobakteriose, Bakterielle Kiemenkrankheit und Sattelkrankheit (Flavobacterium psychrophilum) sowie die Erdbeerkrankheit (Red Mark Syndrome, Ri-ckettsia-ähnliches Bakterium).

Viren:Virale Krankheiten sind in der Schweiz sehr selten. Wenn sie jedoch auftreten, haben sie grosse Konsequenzen. Es gibt drei Viruskrankheiten, welche als auszurottende Seuchen gelistet sind: Virale hämorrhagische Septikämie (VHS), Infektiöse hämatopoetische Nekrose (IHN) und Infektiöse Blutarmut der Lachse (ISA).

Bei einem Nachweis einer solchen Viruserkrankung müssen alle Fische gekeult und die Anlage desinfiziert werden.

Pilz:Pilze führen insbesondere bei der Erbrütung von Eiern sowie bei den geschlechtsreifen Männchen («Milchner») der Forellen zu Problemen. Und zwar ist dies in der Regel der Pilz Saprolegniose (Saprolegnia parasitica, eigentlich eine Braunalge).

Prophylaxe

Fische:Idealerweise werden eigene Elterntiere gehalten und Jungfische produziert. Ist dies nicht möglich, sollte auf einen vertrauenswürdigen Lieferanten von klinisch gesunden Fischen mit Begleitdokument geachtet werden.

Wenn möglich, sollte nach dem Rein-Raus-Prinzip gearbeitet werden und Forellen von verschiedener Herkunft sollten nicht gemischt werden.

Pathogene:Wenn Bachwasser genutzt wird, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass auch Krankheitserreger in die Anlage gespült werden. Insbesondere für Eier / Jungfische ist Quellwasser deshalb idealer.

Umwelt:Die Becken sollten parallel laufen mit eigenem Zufluss von sauberem Wasser. Wenn das Wasser von einem Becken ins andere läuft (Becken in Serie), besteht die Gefahr der Ansteckung der unterliegenden Becken. Wichtig ist hier, dass die Jungfische im saubersten Wasser gehalten werden.

Weiter ist auch qualitativ gutes Futter in der richtigen Korngrösse von wesentlicher Bedeutung. 

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