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Nutztiere

Hilfe vom Tierarzt: Vermehrt Überwürfe

«In diesem Jahr hatte ich schon drei Überwürfe. Was kann ich dagegen machen?»

Landwirt P.W.

Bei einem Überwurf kann oft nur noch der Tierarzt helfen.

Bei einem Überwurf kann oft nur noch der Tierarzt helfen.

Publiziert am

Aktualisiert am

Tierärztliche Bestandesbetreuung

Das Vorkommen eines Überwurfes stellt eine wichtige aber nicht allzu häufige Geburtskomplikation dar. Studien haben gezeigt, dass es bei etwa 0.5 bis 1 Prozent der Geburten zu einer Verdrehung der Gebärmutter kommt (Berchtold und Rusch, 1993). Bezogen auf die Schwergeburten sind es etwa 5 bis 30 Prozent. Dabei ist zu beachten, dass ein leichtes Kippen der Gebärmutter normal sein kann. Per Definition spricht man von einem Überwurf, wenn die Gebärmutter mehr als 90° um die Längsachse gedreht ist. Am häufigsten kommt es zu einer Drehung um 180 bis 270 °. Die Drehung kann sowohl gegen rechts (60 bis 90 % der Fälle) wie auch gegen links erfolgen. Bis heute ist die Ursache nicht ganz geklärt. Folgende Faktoren spielen eine wichtige Rolle:

  • Zum einen hat die Gebärmutter des Rindes eine spezielle Bandaufhängung und bedingt durch die Asymmetrie der Gebärmutter bei Einhornträchtigkeit (das Kalb füllt entweder das linke oder das rechte Horn der Gebärmutter aus), kann es zur Drehung kommen
  • Alter der Kuh: Am häufigsten trifft man es bei zweit- bis viertlaktierenden Tieren an
  • Plötzliche starke Bewegungen vom Muttertier (Stürze, Aufreiten, Transport, etc.) und/oder des ungeborenen Kalbes
  • Schlechter Tonus (Kraft der Gebärmutterwand)
  • Grosses Kalb bei relativ geringer Fruchtwassermenge
  • Geschlecht des Kalbes
  • Rasse der Kuh (vor allem Braunvieh- Kühen)

Wichtigster Faktor für die Prognose ist die Dauer der Erkrankung und der Grad der Drehung. Ein weiteres Problem stellen mögliche Verletzungen der Geburtswege dar (zum Beispiel Blutungen und Quetschungen), eingeschränkter Geburtsverlauf mit erhöhtem Risiko einer Totgeburt und ein ungenügendes versäubern der betroffenen Kühen. Was können Sie nun vorbeugend unternehmen? Einerseits kann der Faktor «Zufall» nicht ausgeschlossen werden. Daneben gilt es, die bekannten Risikofaktoren möglichst zu minimieren. Also keinen oder nur sehr schonenden Transport vor der Kalbung, eine korrekte und adäquate Mineralstoff-, Salz- und Spurenelementversorgung sowie möglichst wenig Gruppenwechsel planen. Die Ausmachung der Rangordnung führt zu Kämpfen und unkoordinierten Bewegungen der Tiere. Wichtig ist die Beobachtung der Kühe und eine frühe Erkennung der Geburtsstörung. 

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