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Nutztiere

Deutlich besser als gedacht

Die Herdengrösse und Milchleistung verhalten sich bezogen auf die Nutzungsdauer, Gesundheit und Fruchtbarkeit – entgegen den geläufigen Erwartungen – äusserst positiv.

Hochleistungskühe

Auch Hochleistungskühe erreichen hohe Nutzungsdauern. 

(Sandra Frei)

Publiziert am

Aktualisiert am

UFA-Beratungsdienst

ehemaliger Praktikant, UFA AG

Hochleistungskühe, insbesondere grosse Herden mit hohen Durchschnittsleistungen, werden oft mit einer schlechteren Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Doch diese weit verbreitete Meinung widerlegt eine neue Studie. Die Universität Giessen hat die Daten von über 100 000 Holsteinkühen von 8000 Betrieben in den Jahren 2012 bis 2015 ausgewertet. Es wurden unter anderem die Nutzungsdauer betreffend unterschiedlicher Herdengrössen und Herdenleistung verglichen.

Eine hohe Nutzungsdauer ist nebst wirtschaftlichen auch aus ethischen Gründen anzustreben. In der Studie wurden die Herdengrössen in folgende vier Gruppen eingeteilt: Bis 60 Milchkühe, 61 – 100 Milchkühe, 101 – 150 Milchkühe sowie über 151 Milchkühe.

Kleinere Herden = langlebigere Kühe?

Zwar weisen die kleinsten Herdengrössen, die längste Nutzungsdauer mit 40.3 Monaten auf. Mit 39.5 Monaten folgen aber gleich an zweiter Stelle, die Betriebe mit einer Herdengrösse von über 151 Milchkühen. Eingeteilt in Leistungsklassen zeigt sich ein ähnliches Bild.

Jene mit einer Herdenleistung unter 6000 kg produzieren am längsten Milch (40.4 Monate) in ihrem Leben. Überraschend sind jene mit hohen Herdenleistungen, also über 10 000 kg, diese produzieren 39.6 Monate Milch (Grafik). Die tiefste Nutzungsdauer mit 38.1 Monate wies die Gruppe mit einer Herdenleistung von insgesamt 7001 bis 8000 kg Milch auf.

Bessere Zellzahlen

Bei den Zellzahlen verhält es sich so, dass die Tiere mit zunehmender Leistung tiefere ZZ aufweisen. Jene mit einer Milchleistung unter 5000 kg Milch zeigen ZZ von 319 000 Zellen/ ml auf. Hingegen haben die Tiere mit mehr als 10 000 kg Leistung die tiefsten ZZ mit 237 000 Zellen/ml.

Erstkalbealter unterscheidet sich

Die intensive Aufzucht von zukünftigen Hochleistungskühen hat auch Auswirkungen auf das Erstkalbealter. Dieses ist mit zunehmender Leistung kontinuierlich tiefer, Betriebe mit einer Herdenleistung von 10 000 kg und mehr weisen ein durchschnittliches Erstkalbealter von 28.5 Monaten auf. Hingegen kann bei einem hohen Erstkalbealter die Gefahr von Verfettung entstehen. Was wiederum direkte negative Einflüsse auf die Leistungen der Kuh selber hat, wie auch auf das Kalb, das später als Kuh tiefere Leistungen erbringen wird.

Fazit

Eine lange Nutzungsdauer oder eine hohe Milchleistung alleine ist noch kein Garant für eine wirtschaftliche Kuh. Um eine hohe Lebenstagesleistung (mindestens 15 kg Milch/Lebenstag) zu erreichen, sind fruchtbare und schlussendlich gesunde Kühe entscheidend. Was wiederum durch die Faktoren Management, Fütterung, Haltung und Genetik beeinflusst wird. 

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