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Nutztiere

Fruchtbar, asaisonal und problemlos

Andreas Hänni hält auf seinem Nebenerwerbs-Betrieb in Lohnstorf (BE) rund 50 bis 60 Auen zur Lammfleischproduktion. Schon sein Grossvater hielt Schafe der Rasse Schwarzbraunes Bergschaf (SBS) und auch Andreas entschied sich, diese Rasse zu halten, die perfekt den betrieblichen Gegebenheiten entspricht.

hochträchtige Auen

Andreas Hänni und Markus Wyttenbach (LANDI Mitarbeiter) begutachten die hochträchtigen Auen.

(Bild: Sandra Frei)

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Aktualisiert am

ehemalige Redaktorin UFA-Revue

Andreas Hänni will gesunde, leistungsfähige Tiere, die problemlos ablammen, gute Muttereigenschaften vorweisen und asaisonal gebären. Diese Eigenschaften verkörpern für ihn die Schafe der Rasse Schwarzbraunes Bergschaf. Zukünftig möchte er für andere Schafhalter, die keine eigene Nachzucht haben, Remonten produzieren. Da Andreas zu 100 Prozent ausserbetrieblich arbeitet, muss die Versorgung der Tiere effizient und reibungslos vonstatten gehen. «Die Anschaffung von Schafen muss gut durchdacht und geplant werden. Wenn die Schafe nicht einfach und schnell versorgt werden können, sinkt die Wirtschaftlichkeit der Lammfleischproduktion rapide ab», so der erfahrene Betriebsleiter. «Der Ertrag aus Schafzucht und Lämmermast wäre auf meinem Betrieb vergleichbar mit der Mutterkuhhaltung. Aber bei dieser wäre es schwieriger, die Flächen zu beweiden, die nicht nahe beim Betrieb liegen. Heisst aber nicht, dass Schafe einfacher zu managen sind», erklärt Andreas Hänni.

Viel aus dem Grundfutter

Der Betriebsleiter bewirtschaftet rund zehn Hektaren Grünfläche. Seine Schafe sollen möglichst viel aus dem Grundfutter produzieren. Nur in den ersten vier bis sechs Laktationswochen erhalten die Auen Leistungsfutter (UFA 766). Der Cake Bloc Ovina Herbaplus stellt die Mineralstoffversorgung sicher. Rund ²⁄3 der Auen wird mit ihren Frühlings-Lämmern gesömmert, die restlichen bleiben auf dem Betrieb, um nicht befahrbare Flächen zu beweiden. Auf den Wiesen wird mindestens einmal pro Jahr eine Schnittnutzung gemacht – auch um den Parasitendruck tief zu halten. Gute Erfahrungen hat Andreas mit der UFA-Schafweide-Mischung gemacht: «Der Ertrag dieser Weiden ist deutlich höher als auf den Naturwiesen.» Die Weiden bestösst er im Umtriebs-System, Standweiden hat er nicht.

Winter- und Sommerlamm

Im Frühling lammen alle Auen ab, im Herbst noch einmal rund ein Drittel der Tiere. Die Mast der Lämmer unterscheidet sich je nach Geburtszeitpunkt: Die Winterlämmer werden nach rund 3.5 Monaten abgesetzt und mit Maissilage, Grassilage, Emd und UFA 766 ausgemästet. Sobald im Frühling die Weide bestossen werden kann, wird die Stallfütterung eingestellt. Die Sommerlämmer werden mit ihren Müttern gesömmert. Ein Grossteil geht direkt nach der Sömmerung zum Schlachten, die leichteren Lämmer werden auf Herbstweiden ausgemästet. Das Fleisch wird über das Lammfleischfachgeschäft Peter Zwahlen in Thun vermarktet, welches auf das Schlachten von Schafen und Lämmern spezialisiert ist. 

Schwarzbraunes Bergschaf

  • Widerstandsfähig, gesund, hohes Anpassungsvermögen 
  • Durchschnittliche Produktionsdauer des Mutterschafes: 6 Jahre 
  • Gute Muttereigenschaften, hohe Milchleistung, frühreif, wüchsig und mastfähig 
  • Fähigkeit hoher Raufutteraufnahme und Verwertung 
  • Die Zuchtziele sollen auf natürliche Weise erreicht werden

Speziell an der Rasse SBS ist, dass sie asaisonal ablammen – sprich die Auen lammen nicht nur im Frühling ab, sondern auch im Herbst. Für Andreas Hänni sind drei Ablammungen in zwei Jahren ideal, dadurch kann er die angestrebten 2.2 Lämmer pro Aue und Jahr erreichen.

11. Schweizerische Widder-Eliteschau

Am Samstag, 29. April findet die bekannte Widder-Eliteschau im Rahmen der BEA Bern Expo statt. Präsentiert werden die drei Hauptrassen des Schweizerischen Schafzuchtverbandes: Braunköpfiges Fleischschaf, Weisses Alpenschaf und das Schwarzbraune Bergschaf sowie weitere Rassen des Zuchtverbandes (Dorper, Walliser Schwarznasenschaf, Texel, Suffolk, …). Die Eliteschau findet nur alle drei Jahre statt. Aus den Hauptrassen wird je ein Mister BEA und ein Jung Mister BEA gekürt. Der Höhepunkt ist die Krönung des Rassen Champion der 11. Schweizerische Widder-Eliteschau BEA 2017.

Nebst dieser Veranstaltung präsentiert der Bernische Schafzuchtverband an der Dauerausstellung die drei Hauptrassen, zudem wird in diesem Jahr erstmals die seltene Rasse Charmoise präsentiert.

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