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Nutztiere

Phasenfütterung zahlt sich aus

Das Ressourceneffizienzprogramm für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung der Schweine läuft auf freiwilliger Basis bis Ende 2026 weiter. Wo die Phasenfütterung noch nicht angewendet wird, lohnt es sich jetzt, Massnahmen zu ergreifen.

Die Phasenfütterung ermöglicht es, den Bedarf der Schweine in jeder Phase optimal abzudecken.

Die Phasenfütterung ermöglicht es, den Bedarf der Schweine in jeder Phase optimal abzudecken.

(Bild: Thomas Stuckert)

Publiziert am

Leiter Schweineproduktionsprogramm, UFA AG

Mitarbeiter Technischer Dienst, UFA AG

Mitte April 2022 hat der Bundesrat über das Verordnungspaket Parlamentarische Initiative 19.475 entschieden. Darin enthalten ist auch die stickstoffreduzierte Phasenfütterung bei Schweinen. Dieses Programm läuft bis zum 31. Dezember 2026 auf freiwilliger Basis weiter. Wer in diesem Zeitraum die Vorgaben des Programmes erfüllt, erhält einen Beitrag von 35 Franken pro GVE Schwein. Die Kontrolle der Einhaltung erfolgt im Rahmen der Überprüfung der linearen Korrektur oder Import / Export-Bilanz. Es gibt Kantone, welche mit dem freiwilligen Programm vom zeitlichen Fahrplan abweichen und wie zum Beispiel der Kanton Luzern früher auf die Verbindlichkeit der Vorgaben umsteigen.

Unser Tipp

Tipps für die Phasenfütterung

  • Mit dem neuen betriebsspezifischen Zielwert können alle Betriebe vom Beitrag von 35 Franken pro GVE Schwein profitieren. 
  • Eine Mehrphasenfütterung erhöht die Ressourceneffizienz und erfüllt die Vorgaben an die Ressourceneffizienzbeiträge. 
  • Mit gezielten Investitionen den erhöhten Anforderungen der Politik per 2027 gerecht werden.

Betriebsspezifischer Wert

Mit der beschlossenen Verordnung gab es Anpassungen. Neu gilt ab dem 1. Januar 2023 für die Erfüllung der Vorgaben ein betriebsspezifischer Wert in Gramm Rohprotein pro MJ VES, welcher den Einheitswert von 11 g ablöst. Jede Tierkategorie hat einen eigenen Grenzwert (siehe Tabelle 1). Aufgrund der Bestandeszahlen und der individuellen Werte der Tierkategorien erhält jeder Betrieb seinen spezifischen Wert (siehe Tabelle 2). Das ermöglicht neu allen Schweinebetrieben, auch Zuchtbetrieben aller Produktionssysteme, am Programm teilzunehmen. In der Schweinemast müssen ab 1. Januar 2024 während der Mastdauer mindestens zwei Futterrationen mit unterschiedlichem Gehalt an Rohprotein in Gramm pro MJ VES eingesetzt werden. Der Anteil der Endmastphase muss dabei mindestens 30 Prozent der Trockensubstanz der Futterration ausmachen.

Phasenfütterung sinnvoll

Sowohl bei den Mastschweinen wie auch bei Zuchtsauen gibt es Phasen mit unterschiedlichem Nährstoffbedarf. Eine Galtsau stellt andere Bedürfnisse an die Ener-gie-, Rohfaser- und Eiweissversorgung als eine säugende Sau. Ein Vormasttier benötigt andere Nährstoffverhältnisse für den Gewebeansatz als während der Ausmast. Im Hinblick auf die beschlossenen Werte der Absenkpfade muss in Zukunft die Fütterung der Schweine möglichst nahe am Bedarf der Tiere ausgerichtet werden. Die Mehr- oder Multiphasenfütterung entlastet dank gezieltem Einsatz von Eiweiss (Stickstoff) und Spurenelementen die Umwelt. Versuche auf UFA-Bühl haben gezeigt, dass ein verringerter Rohproteingehalt in der Endmastphase die Stickstoffausscheidungen um mehr als zehn Prozent senken kann. Weiter wurde aufgezeigt, dass eine Reduktion der Spurenelemente in der Endmast keinen Leistungsverlust nach sich zieht.

Die Politik plant weiterzugehen

Es ist angedacht, das freiwillige Programm der stickstoffreduzierten Phasenfütterung per 1. Januar 2027 in den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) zu überführen. Der politische Prozess dazu ist noch nicht abgeschlossen. Aktuell füttern bei der UFA ungefähr 60 Prozent der Schweinemastbetriebe in zwei oder mehr Phasen. Je grösser die Betriebseinheiten sind, umso höher ist der Anteil der Phasenfütterung. Zuchtbetriebe füttern fast ausschliesslich eine Galt- und eine Säugendration. Eine Übernahme in den ÖLN löst bei einem beträchtlichen Teil der Mastbetriebe einen Handlungsbedarf aus. Darum ist jeder Schweinebetrieb gefordert, seine ÖLN-Tauglichkeit gemäss Anforderungen 2027 zu prüfen. Etwas zwiespältig ist aktuell die Situation, dass es in der Suisse Bilanz noch Tiefstwerte für Gramm RP pro MJ VES gibt. Diese gilt es im Sinne einer ressourcenschonenden Fütterung aufzuheben, damit Betriebe mit sehr guten Leistungen nicht bestraft werden.

Betriebswirtschaftliche Optimierung

Je schneller eine Lösung auf den Betrieben gefunden wird, umso länger kann man noch vom Beitrag des freiwilligen Programms profitieren und so eine Neuinvestition mitfinanzieren. Oft reicht es aus, bestehende Anlagen mit einem zusätzlichen Silo zu ergänzen. Dabei gilt es, die richtige Silokapazität zu beachten, um allfällige Lieferrabatte zu optimieren. Diese Optimierung ist auch nach einer allfälligen Integration in den ÖLN betriebswirtschaftlich sinnvoll. Dort, wo weiterführende Massnahmen und Investitionen in Leitungen und Verteilsysteme notwendig sind, lohnt es sich, mit dem Fütterungsberater eine optimale Fütterungsstrategie auszuarbeiten. 

Stickstoffreduzierte Futter

Im UFA-Sortiment erfüllen stickstoffreduzierte Alleinfutter die Anforderungen an das Programm. Ressourcenschonende Massnahmen wie tiefer RP-Gehalt und reduzierte Gehalte an Spurenelementen sind in den UFA-Ausmastfuttern heute standardmässig umgesetzt.

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