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Nutztiere

Schweinemast zum Wohlwühlen

Das Wiesenschweinprogramm wurde lanciert, um den Tieren einen Lebensraum während der gesamten Mast zu bieten, welcher optimal auf ihre Bedürfnisse angepasst ist. Produzentenbetriebe erhalten einen fixen Preis, welcher alle Mehrkosten deckt. Konsumentinnen und Konsumenten haben so die Möglichkeit, in einer Nischenproduktion weiterführendes Tierwohl zu unterstützen.

Fast ein Viertel der Zeit, in der Schweine wach sind, verbringen die Tiere mit Wühlen.

Fast ein Viertel der Zeit, in der Schweine wach sind, verbringen die Tiere mit Wühlen.

(Wiesenschwein AG)

Publiziert am

Aktualisiert am

Handel Schweine Ostschweiz, Anicom AG

Verkaufsbereiter Schweine Zentralschweiz, UFA AG

Das Label führte die Wiesenschwein AG ein, um ein neues und tierfreundliches Haltungssystem für Schweinemastbetriebe anzubieten. Zusammen mit Forschung und Technik wurde das Label entwickelt. Dank diesem Produktionssystem können Schweine ihren Instinkten und Bedürfnissen folgen. Sie können sich suhlen, herumrennen und miteinander spielen. Der Aufenthalt in vier Bereichen lässt dieses natürliche Verhalten zu.

Vier abwechslungsreiche Bereiche

Schweine schlafen zwischen 16 und 18 Stunden am Tag. Es ist daher wichtig, die Liegebereiche im Stall weich und trocken zu halten. Am besten sind die Liegeflächen mit Sägemehl und Stroh ausgestattet, um eine sichere und angenehme Umgebung zu schaffen. Im Stall befinden sich auch die Futtertröge, welche zeitgesteuert und automatisch die Tiere füttern. Im Auslauf können die Schweine an die frische Luft, welche Abwechslung zum Stallalltag bietet. Teils überdacht, teils ohne Witterungsschutz können die Tiere jederzeit frei wählen, ob sie drinnen oder draussen sind.

Der Spielplatz kann von den Tieren mindestens zweimal täglich in der sogenannten Aktivphase betreten werden. Dort haben sie die Möglichkeit, ihrem natürlichen Wühltrieb in einem bis zu einem Meter tiefen und überdachten Sägemehl-Areal nachzugehen. Diese Fläche kann sich für Schweine wie ein Waldboden anfühlen. In einem Pool können sie sich suhlen und abkühlen. Zusätzlich stehen Materialien, wie Bälle, bereit, die zum Spielen und Austoben einladen. Der Spielplatz ist überdacht und zeitlich begrenzt pro Gruppe erreichbar.

Die verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten fördern die natürlichen Triebe und die aktive Zeit bietet die perfekte Abwechslung. Wann immer es die Witterung zulässt, stehen die Wiesen zusätzlich zum Spielplatz zur Verfügung. Ein Teil der Wiese ist mit Bäumen bepflanzt. Sie spenden an heissen Tagen wohltuenden Schatten. Die Wühlarena und die Wiese können nacheinander von bis zu vier Mastgruppen genutzt werden.

Betriebe im Wiesenschwein-Programm sind keinen Marktschwankungen ausgesetzt.

Mehrwert ist das Tierwohl

Die aktive Zeit pro Gruppe ist limitiert. Um den Wechsel zwischen der Gruppe für den Spielplatz und jener für die Wiese zu automatisieren, hat jede Gruppe ein Lied, welches im Stall über einen Lautsprecher ertönt. Wenn das Lied spielt, gehen die Schweine in den Stall. Sobald alle im Stall sind, bekommt die Gruppe ihr Futter. So sind der Spielplatz und die Wiese frei für die nächste Gruppe. Schweine sind intelligente Tiere, welche durch Geräusche trainiert werden können. Dank dieser Technik können die Bereiche automatisch bedient werden.

Die Grundanforderungen an die Haltung bieten die IP-Suisse-Richtlinien. Die Umbauphase beinhaltet den Ausbau des Spielplatzes und der Wiese. Der Mehrwert für die Tiere und den Landwirt im Wiesenschweinprogramm liegt voll und ganz beim Tierwohl. Die Tiere können sich in den verschiedenen Bereichen austoben und ihren natürlichen Bedürfnissen nachgehen. Die Fütterung muss nicht umgestellt werden. Es empfiehlt sich jedoch mindestens der Einsatz von einem Vormast- und einem separaten Ausmastfutter. Zusätzlich müssen nach den Label-Richtlinien pflanzliche Futterzusätze und Leinsamen gefüttert werden.

Keinen Marktschwankungen ausgesetzt

Die Produzentenbetriebe erhalten einen fixen Preis, welcher alle Mehrkosten, die durch das Haltungssystem entstehen, deckt. Dadurch sind Betriebe im Wiesenschweinprogramm keinen Marktschwankungen ausgesetzt. Das Fleisch kann in ausgewählten Migros-Filialen der Regionen Aare, Basel, Luzern und Zürich gekauft werden. Produzentinnen und Produzenten werden nach der Umstellungsphase im Label Wiesenschwein aufgenommen. Heute halten bereits vier Betriebe Wiesenschweine, davon produziert einer schon im fünften Jahr. Weitere sind in Umstellung. 

Flächenbedarf des Wiesenschwein-Stalls

Das Wiesenschweinprogramm eignet sich für Betriebe mit einem bestehenden IP-Suisse-Stall auf einer möglichst ebenen Fläche neben dem Gebäude und mindestens 200 Mastplätzen. Die Flächenberechnung entspricht den Vorgaben anderer Labelställe. Beispiel: Für eine Gruppe von 40 Tieren zu je 60 bis 110 Kilogramm beträgt die Gesamtfläche für Stall und Balkon zusammen 64 Quadratmeter.

Weitere Informationen: www.anicom.ch, www.wiesenschwein.ch

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