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Nutztiere

Bedeutung in der Tierhaltung

Der Schweizer Strohbedarf stieg in den letzten Jahren deutlich an. Verantwortlich sind vor allem die zunehmende Label-Haltung der Nutztiere, die einen eingestreuten Liegebreich verlangen. Die Schweizer Getreideproduzenten können den Bedarf längst nicht mehr decken, Importe sind immer wichtiger.

Konsequente Qualitätskontrolle des Basisproduktes «Stroh»

1 · Konsequente Qualitätskontrolle des Basisproduktes «Stroh».

(Bild: fenaco GOF)

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fenaco GOF

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Stroh ist nicht nur ein Nebenprodukt aus der Getreideproduktion, sondern ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff in der Nutz- und Kleintierhaltung. Längst wird nicht mehr nur Stroh in Gross- und Kleinballen importiert. Die Produktepalette ist in den vergangenen Jahren mit der stetigen Professionalisierung der Landwirtschaft mitgewachsen. Der Landwirt hat heute die Wahl zwischen verschiedenen Halmund Häcksellängen, Ballengrössen, Verpackungs- und Stroharten.

Label mit viel Stroh

Die in der Schweiz anfallende Strohmenge (im Zusammenhang mit den Getreideanbauflächen sowie den jährlichen Vegetationseinflüssen) reicht bei weitem nicht aus, um die in den vergangenen Jahren stetig steigende Nachfrage zu decken. Die am Anfang der neunziger Jahre von verschiedenen Grossverteilern vorangetriebenen Label in der Tierproduktion, insbesondere der Schweinehaltung, haben eine grosse Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Stroh erzeugt. Vorwiegend in Regionen, in welchen der Getreideanbau nicht oder nur bedingt möglich ist, werden grosse Mengen zugekauft. Die Landwirte verpflichten sich, bei ihren Tieren Stroh als Einstreu oder zur Beschäftigung zu verwenden. Eine hohe Strohqualität ist daher eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche und tierfreundliche Haltung. Durch diese und weitere Entwicklungen, nahmen die Strohimporte in den knapp vergangenen 25 Jahren stetig zu (Grafik). Es werden aktuell jährlich rund 300 000 Tonnen Stroh importiert. Die Herkunftsländer sind vorwiegend die Nachbarländer Deutschland, Frankreich und Italien.

Bedeutung

Die neuen Stallsysteme mit Stroh sind voll im Trend. Insbesondere der Bedarf an industriell verarbeiteten Strohprodukten wie Häcksel, Würfel und Krümel hat sprunghaft zugenommen. Dazu trägt bei, dass die Beteiligung am BTS-Programm (Besonders tierfreundliche Stallhaltung) mit der aktuellen Agrarpolitik zugenommen hat. Man kommt aus wirtschaftlichen, technischen oder hygienischen Gründen immer wieder auf das gute, altbewährte Stroh zurück. Auf Stroh liegt es sich weich. Es bietet eine gute Wärmedämmung und sorgt für niedrige Ammoniakgehalte in der Luft. Zudem ist es biologisch abbaubar und führt zu keiner zusätzlichen Übersäuerung der Böden.

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1 · Konsequente Qualitätskontrolle des Basisproduktes «Stroh».

(Bild: fenaco GOF)
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2 · Qualitätsstroh, welches in den Verarbeitungsprozess gelangt.

(Bild: fenaco GOF)
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3 · Der Staub wird beim Verarbeitungsvorgang abgesaugt.

(Bild: fenaco GOF)
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4 · ANIbric Strohhäcksel in seiner kompakten Form mitPlastikband gebunden (7-fach).

(Bilder: fenaco GOF)

Qualität beachten

Verschimmeltes und muffig riechendes Stroh darf nicht eingestreut oder verfüttert werden, sondern gehört entsorgt. Aufgrund von Wettereinflüssen kann der Fusarienbefall (Mykotoxine) vor allem im Weizenstroh sehr hoch sein. Wiederkäuer haben im Allgemeinen eine etwas höhere Toleranzgrenze, Schweine sind hingegen sehr empfindlich. Bei der Auswahl und Optimierung der Einstreu gilt es, das Tierwohl sowie die Gesundheit unbedingt zu beachten. Jedes Tier verdient seine artgerechte und passende Einstreu. Bereits bei der Beschaffung sollte ein entsprechendes Augenmerk auf die Einsatzund Verwendungsfähigkeit der jeweiligen Produkte gesetzt werden.

Kurzstroh

Häckselstroh gewinnt zusehends an Bedeutung und ist vielseitig einsetzbar. Das industriell verarbeitete sowie teilentstaubte Stroh mit verschiedenen Längen von 3/4/5/12 cm in Form von Grossballen mit verschiedenen Gewichtsklassen von zirka 200 bis 600 kg (plastikband-, draht- oder schnurgebunden) wird nebst den Alternativprodukten wie Strohpellets, Strohkrümel oder Strohmehl immer beliebter. Dies hängt vor allem mit den verschiedenen Aufstallungssystemen (Laufställe mit Liegeboxen, Spaltenböden, etc.), dem wesentlich geringeren Platzbedarf, der höheren Saugfähigkeit und nicht zuletzt mit dem geringeren Arbeitsaufwand gegenüber feldgepressten Stroh ballen zusammen. Das Häckselstroh hat sich beispielsweise bei den Schweinehaltern zu einem beliebten Produkt entwickelt.

Zur Herstellung von Industrie-Häckselstroh wird primär Weizenstroh von guter Qualität verwendet. Das Langstroh wird gehäckselt, gereinigt, teilentstaubt und mechanisch entfasert. Dadurch entsteht die typische weiche und saugfähige Einstreu mit verschiedenen Häcksellängen. Industrie-Häckselstroh eignet sich auch zur Fütterung von Wiederkäuern, beispielsweise als Ergänzung in feuchten oder strukturarmen Rationen. Entfasertes Stroh ist leichter verdaulich. 

ANIbric Strohhäcksel – die neue Qualitätsgeneration aus Frankreich

Der Familienbetrieb Groupement Foncier Agricole Briotet-Isnard im Departement Côte d’Or in Frankreich hat sich seit Januar 2018 auf die Häckselstrohproduktion spezialisiert. In den vorhergegangen Monaten installierte man eine hochmoderne, effiziente und qualitätsorientierte Industrie-Häckselstrohanlage. Sie produzieren das neu lancierte Qualitätsprodukt ANIbric Strohhäcksel exklusiv für die fenaco-LANDI Gruppe.

Die Ballen haben das Format 80 x 115 x 120 cm, sind zirka 300 kg schwer und werden mit sieben Plastikbändern gebunden. Die Strohhalme sind regelmässig bis zirka 4 cm gehäckselt. Die Dimensionen der Ballen sind für einen kostengünstigen und ökologischen Transport optimiert. Die stabilen sowie kompakten Ballen ermöglichen eine mehrfache Umladung sowie eine Zwischen- und Einlagerung. Der ANIbric Strohhäcksel entspricht absolut den modernsten An forderungen der heutigen Zeit.

Für die Auswahl des Basisproduktes «Stroh» wird einerseits das betriebseigene sowie andererseits zugekauftes Stroh aus der Region verwendet – die Qualitätskontrolle wird permanent durch die Produktionsmitarbeiter vor Ort sichergestellt.

Das Qualitätsprodukt ist teilentstaubt, damit reduziert sich auch eine mögliche Keimbelastung deutlich. Der Staub wird beim Verarbeitungsvorgang abgesaugt und in einer regionalen Biogas-Anlage weiterverwertet. Somit schliesst sich der positive Kreislauf für eine qualitätsbewusste und umweltverträgliche Produktion.

Logistik

Anhängerzug oder mit Sattelschlepper, sofern Zufahrt und Ablad gewährleistet sind. In Kombination mit herkömmlichen Strohprodukten ist nach vorheriger Absprache und Aufpreis möglich.

Preiswürdigkeit

Durch die kompakte Form und den dadurch interessanten Ladegewichten beim ANIbric Strohhäcksel, ist das Preis-/Leistungsverhältnis verglichen mit herkömmlichen Grossballen besser und für den Tierhalter wirtschaftlicher.

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