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Nutztiere

Zecken – ein zunehmendes Problem für Weidetiere?

Die Bedeutung der Zecken liegt in der Übertragung von Erregern bei der Blutmahlzeit auf Mensch und Tier. Dabei können Viren, Bakterien und auch Parasiten übertragen werden.

Zecken können Krankheiten auf die Weidetiere übertragen.

Zecken können Krankheiten auf die Weidetiere übertragen.

(Bild: Pixabay)

Publiziert am

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Lindenmatte AG

 

Es wird gerne von Vektorkrankheiten gesprochen, das heisst durch Vektoren (Mücken, Zecken etc.) übertragene Krankheiten. Der Artikel stellt verschiedene Krankheiten vor, die durch Zecken übertragen werden.

Weidefieber bei Rindern

Die häufigste Erkrankung bei Rindern im Zusammenhang mit Zecken ist das Zecken- beziehungsweise Weidefieber. Beim Erreger handelt es sich um ein Bakterium (Anaplasma phagocytophilum), welches durch den Gemeinen Holzbock (Zeckenart: Ixodes ricinus) übertragen wird. Nicht nur Rinder können am Weidefieber erkranken, sondern auch Schafe und Ziegen.

Die Symptome des Weidefiebers sind unspezifisch. Zu Beginn zeigt sich hohes Fieber, häufig zusammen mit Milchrückgang.

Die Diagnose kann mittels eines Blutausstrichs gestellt werden. Allerdings wird die Diagnose im Feld häufig aufgrund der erhobenen Befunde sowie der geografischen Lage und der entsprechenden Jahreszeit gestellt.

Die Behandlung erfolgt über die Gabe von Antibiotikum.

Coxiellose - übertragen von Zecken

Die Coxiellose ist eine Zoonose (Krankheit, die zwischen Mensch und Tier übertragen werden kann). Dabei haben Zecken als Vektoren eine wichtige Bedeutung, insbesondere bei der Übertragung von Wildtieren auf Nutz- oder Heimtiere.

Beim Erreger der Coxiellose handelt es sich um ein Bakterium (Coxiella burnetii). Säugetiere können sich mit dem Bakterium infizieren, zeigen allerdings häufig keine oder nur sehr milde Symptome. Eine Ausnahme ist das sporadische, selten seuchenhafte Auftreten von Aborten bei Rindern, Schafen und Ziegen.

Es existiert ein von Zecken unabhängiger Übertragungsweg. Dabei erfolgt die Ansteckung hauptsächlich über die Luft durch Staubpartikel und Tröpfchen. Die Coxiellen werden massiv in Abortmaterial und Geburtsprodukten ausgeschieden, zusätzlich auch in Milch, Urin und Kot.

Beim Menschen kann es zum Ausbruch des Q-Fiebers kommen. Dabei sind Schafe die wichtigste Infektionsquelle des Menschen, vor allem durch Einatmen von Co-xiellen-haltigem Staub.

Anaplasmose

Auch die Anaplasmose wird durch ein Bakterium verursacht (Anaplasma marginale). Die Erkrankung kann entweder via Zecken oder durch Blut übertragen werden. Es kommt zur Zerstörung der roten Blutkörperchen in Milz und Leber. Die Rinder zeigen hohes Fieber, schnelle Atmung und erhöhten Puls. Zudem kommt es zu einer Blutarmut. Der Schweregrad der Symptome steigt mit zunehmendem Alter des Tieres.

Die Diagnose wird wie beim Weidefieber mittels eines Blutausstrichs gestellt und die Behandlung erfolgt über die Gabe eines Antibiotikums.

Wie beugt man Zecken vor?

Die Zeckenprophylaxe ist eine wirksame Massnahme zur Verhinderung der oben genannten Erkrankungen. Das Ziel ist, den Befall mit Zecken möglichst gering zu halten. Dies kann durch Insektenschutz erfolgen oder durch das Auszäunen von stark betroffenen Gebieten. Da es bei der Coxiellose nebst dem naturgebundenen Zyklus noch einen weiteren Übertragungsweg gibt, ist die Geburtshygiene und korrekte Entsorgung von Abortmaterial wie Geburtsprodukten zu beachten. 

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