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Nutztiere

Wieso ist ein gezieltes Parasitenmanagement beim Rindvieh wichtig?

Beim Parasitenmanagement geht es darum, Endo- und Ektoparasiten zu bekämpfen. Die häufigsten Probleme, die behandelt werden müssen, entstehen durch Magen-Darm-Würmer und den grossen Lungenwurm.

Betroffen vom Parasitenbefall sind vor allem nicht immune Jungrinder in der ersten Weideperiode. Die Jungtiere stecken sich meist beim ersten Weideaustr...

Betroffen vom Parasitenbefall sind vor allem nicht immune Jungrinder in der ersten Weideperiode. Die Jungtiere stecken sich meist beim ersten Weideaustrieb an und nehmen über die gesamte Weideperiode weiterhin infektiöse Larven auf.

(Bild: UFA AG)

Publiziert am

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Lindenmatte AG

 

Ein Parasitenmanagement ist wichtig, da ein Befall mit Magen-Darm- oder Lungenwürmern zu einer wirtschaftlichen Einbusse führt. Die Rinder magern ab, verlieren Substanz und zum Teil kann es zum Verenden eines Tieres kommen.

Betroffen sind vor allem nicht immune Jungrinder in der ersten Weideperiode. Die Jungtiere stecken sich meist beim ersten Weideaustrieb an und nehmen über die gesamte Weideperiode weiterhin infektiöse Larven auf.

Magen-Darm-Würmer

Unter den Magen-Darm-Würmern, auch Magen-Darm-Strongyliden (MDS) genannt, werden verschiedenste Parasitenarten zusammengefasst. Es handelt sich dabei um eine parasitäre Infektion des Magen-Darm-Traktes der Wiederkäuer. Die Infektion erfolgt über die Aufnahme von infektiösen Larven beim Weidegang. Die erkrankten Tiere zeigen Inappetenz, Durchfall und Gewichtsverlust.

Lungenwürmer

Der grosse Lungenwurm des Rindes (Dictyocaulus viviparus) besiedelt die mittleren und grossen Bronchien sowie die Luftröhre. Die Infektion erfolgt wie bei den MDS über infektiöse Larven, die durch die Rinder oral aufgenommen werden. Die erkrankten Tiere zeigen eine schnellere Atmung und eine schlechte Energiebilanz, verminderte Gewichtszunahme oder gar Gewichtsabnahme. Bei Fortschreiten der Erkrankung kommt es zur Verlangsamung der Atemfrequenz, zu Appetitlosigkeit oder Schaumbildung vor dem Flotzmaul. Es kommt zu Atemnot und zum Versterben der Tiere.

Parasitennachweis

Der Nachweis sowohl für die MDS wie auch für die Lungenwürmer erfolgt über den Kot. Der Kot sollte den Tieren frisch und direkt rektal entnommen werden. Bei der Diagnose der MDS sollte man sich nicht nur auf den Nachweis von Eiern im Kot stützen, sondern die entsprechende Klinik mitberücksichtigen.

Therapie

Sowohl bei den MDS wie auch bei den Lungenwürmern besteht das grösste Infektionsrisiko in der zweiten Hälfte der Weideperiode. Daher ist eine planmässige Entwurmung sinnvoll.

Es wird empfohlen, Kälber und Jungrinder in ihrer ersten Weideperiode zweimal zu entwurmen. Das erste Mal zirka Mitte Juni bei Alpauftrieb und das zweite Mal im September bei Alpabtrieb. Es handelt sich dabei um eine kostengünstige Methode, da man nur zweimal entwurmen muss und sich so trotzdem eine Immunität der Tiere gegen die Parasiten einstellt. Zudem führt eine zweimalige Applikation zu weniger Resistenzen, im Gegensatz zum Langzeitbolus.

Die Behandlung kann mittels einer «Pour-on-Behandlung» erfolgen. Dabei giesst man die Lösung entlang des Rückens vom Widerrist bis zum Schwanzansatz.

Aufgrund der extensiven Haltung von Mutterkuhherden ist dort das Infektionsrisiko für die Kälber reduziert. Daher ist bei dieser Haltungsform eine planmässige Bekämpfung von MDS nicht erforderlich, soweit eine Weidebesatzdichte von zwei GVE pro Hektare nicht überschritten wird. 

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