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Pflanzenbau

3 Fragen an Robert Finger

Die UFA-Revue stellte Robert Finger, Professor für Agrarökonomie und –politik an der ETH Zürich drei Fragen zu den Herausforderungen der Digitalisierung, den Unterschieden dazu bei den Betrieben und warum es den Beratungsdienst immer braucht.

Robert Finger, Professor für Agrarökonomie und -​politik, ETH Zürich

Robert Finger, Professor für Agrarökonomie und -​politik, ETH Zürich

(zvg)

Publiziert am

Was ist der greifbare Nutzen durch die Digitalisierung im Ackerbau und wo hakt es?

Viele technologische Entwicklungen sind bereits auf dem Markt, viele weitere in der Pipeline. Das Potenzial ist riesig. So erlaubt der teilflächenspezifische Einsatz, Dünger und Pflanzenschutzmittel zu reduzieren. Dies bei gleichem oder höherem Ertrag. Zudem kann der administrative Aufwand reduziert werden, zum Beispiel wenn die Berichterstattung zur Verwaltung und für Labelorganisationen automatisiert wird. Manche Technologien wie GPS und Lenksysteme werden sukzessive zum Standard werden. Für andere Technologien und Anwendungen wie den teilflächenspezifischen Inputeinsatz bleiben die nötigen Investitionen und Risiken für einzelne Betriebe oft zu gross.

Haben alle Betriebe den gleichen Vorteil der Digitalisierung?

Theoretisch hat die grosse Bandbreite an digitalen Innovationen das Potenzial, dass jeder Betrieb von der Digitalisierung profitieren kann: Bio oder konventionell, Ackerbau, Spezialkultur, Grünland oder Tierhaltung, klein oder gross. Praktisch ist es aber oft so, dass bestimmte Kulturen und bestimmte Betriebe mehr von der Digitalisierung profitieren. Zum Beispiel lohnen sich Investitionen für grosse und intensivere Betriebe oft mehr. Dieser «digital divide» kann kritisch sein, etwa wenn so einzelne Betriebe abgehängt werden und die Potenziale der Digitalisierung, wie zum Beispiel geringerer Fussabdruck bei gleichem Ertrag, nicht genutzt werden können. Hier braucht es gezielte Aufmerksamkeit der Politik und auch einen Fokus auf überbetriebliche Lösungen.

Theoretisch kann jeder Betrieb von der Digitalisierung profitieren.

Robert Finger

Braucht es den Beratungsdienst irgendwann nicht mehr?

Das Potenzial ist gross. Der Zugang zu Wissen und Erfahrungen, auch in Bereichen, die sonst schwer erreichbar sind, kann durch digitale Instrumente und Plattformen vielen Betrieben leicht ermöglicht werden. Auch der Austausch zwischen Landwirten in verschiedenen Regionen und sogar Ländern kann so einfacher werden. Das ersetzt jedoch die klassische Beratung nicht, sondern ergänzt sie eher. Auch in der digitalen Welt braucht es fundiertes Wissen.

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