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Pflanzenbau

3 Fragen an Tiziana Vonlanthen

Die UFA-Revue stellte Tiziana Vonlanthen drei Fragen zum Thema Sorghum. Schwerpunkt war die Futter-Analyse verschiedener eingesendeter Sorghumproben.

Tiziana Vonlanthen, Wissenschaftlich-technische Mitarbeiterin, Extension Ackerbau, Agroscope

Tiziana Vonlanthen, Wissenschaftlich-technische Mitarbeiterin, Extension Ackerbau, Agroscope

(zvg)

Publiziert am

Im September rief die UFA-Revue dazu auf, Ihnen Sorghumproben zu schicken. Hat es geklappt?

Ja, wir haben uns sehr über 27 eingeschickte Proben von 13 Betrieben gefreut. Viele davon kamen aus der Westschweiz. Nützlich ist, dass elf verschiedene Sorten und auch unterschiedliche Typen darunter waren. Es gab Biomassetypen wie Amiggo, die bis fünf Meter hoch werden können, besser verdauliche Brown-Mid-Rib-Sorten, Körnersorghum und Susu, ein mehrschnittiger Hybridsorghum. Diese Praxisproben wurden mehrschnittig oder einschnittig als gehäckselte Proben eingesandt. Zusammen mit unseren Agroscope-Proben, bestehend aus sieben Sorghumsorten, konnten wir damit die Genauigkeit unserer Kalibration zur Analyse der Futterqualität von Sorghum erhöhen.

Welche Ergebnisse erbrachten die Sorghum-Proben?

Allgemein waren die Analyseergebnisse der Praxisproben sehr unterschiedlich. Sie lagen mit 0,1 bis 1,5 Megajoule Netto-Energie-Laktation (NEL) je kg TS tiefer als eine Referenz-Silomais-Probe. Sie zeigten zudem höhere Rohfaser- und Rohproteingehalte auf als der Mais. Dies entspricht in etwa der gängigen Flughöhe beim Vergleich dieser Arten. Bei Futtersorghum ist ein deutlicher Mangel an Stärke und eine niedrigere Verdaulichkeit zu erkennen. Die Spitzenreiter mit 6,4 MJ NEL / kg TS sind knapp unter dem optimalen Wert für Mais. Eine Sorte aus den Agroscope-Versuchen erreichte den Mais-Wert sogar. Dies ist aber eher eine Ausnahme. Die Tatsache, dass es möglich ist, das Niveau von Mais zu erreichen, zeigt jedoch, dass Potenzial vorhanden ist.

Wie kann die Futterqualität von Sorghum verbessert werden?

Die grosse Spannbreite bei den Praxisproben ist ein Indiz dafür, dass die Futterqualität durch gezielte Sortenwahl verbessert werden kann. Dies ist für die Züchtung relevant. Aber auch andere Faktoren, wie die Anbaubedingungen der verschiedenen Betriebe, haben sicherlich einen Einfluss auf die Qualität gehabt. Ein direkter Tipp für die Praxis ist, dass der Erntezeitpunkt eine Rolle bei der Futterqualität spielen kann. Mit späterer Ernte nimmt die Verdaulichkeit ab. Bei einem sehr frühen Schnitt und wenn eine mehrschnittige Nutzung angestrebt wird, muss aber der Blausäuregehalt in den jüngeren Pflanzen berücksichtigt werden. Dass mit einem höheren Schnitt, wie bei Mais, der Kornanteil und infolgedessen auch die Verdaulichkeit verbessert werden kann, ist bei Sorghum nicht der Fall.

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