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Pflanzenbau

Bienen aktiv unterstützen und Mähverluste vermeiden

Blühende Kulturen und Wiesen stellen ein attraktives Nahrungsangebot für Honigbienen und andere Bestäuber dar. Nicht nur Obstbäume, Rapsfelder, Löwenzahn und Weissklee, sondern auch extensiv bewirtschaftete Wiesen, Weiden und Biodiversitätsförderflächen (BFF) tragen zum Wohl der Bestäuber bei. Um die Bestäubung in der Landwirtschaft zu unterstützen und den Verlust der Bienen so gering wie möglich zu halten, ist der Einsatz einer bienenfreundlichen Mähtechnik zentral.

Der Verzicht auf Mähaufbereiter und Mulchgeräte hilft Bienen zu schützen.

Der Verzicht auf Mähaufbereiter und Mulchgeräte hilft Bienen zu schützen.

(Apiservice)

Publiziert am

Gemäss einer Umfrage des Bienengesundheitsdienstes (BGD) vom Januar 2021 befinden sich über 60 % der Schweizer Bienenvölker in landwirtschaftlicher Umgebung. Honig- und Wildbienen sind von Frühling bis Herbst auf ein beständiges Nahrungsangebot angewiesen damit sie ihre optimale Bestäubungsleistung sowohl der Kulturen als auch der Wildpflanzen erbringen können und gesund bleiben. Nach der Massentracht im Frühling entsteht für Insekten ab Mitte Mai oft ein Nahrungsengpass. Durch gezielte Massnahmen können Landwirtinnen und Landwirte dem entgegenwirken.

«Eine Verbesserung des Trachtangebotes lässt sich beispielsweise durch Anpflanzen von BFF Blühstreifen erreichen», erklärt Mathias Götti Limacher vom Imkerbranchenverband apisuisse: «Werden diese mit Buntbrachen, Hecken oder ökologisch aufgewerteten Waldrändern kombiniert, sind Blühstreifen für Bestäuber und Nützlinge besonders wertvoll.» Die erhöhte Pflanzenvielfalt steigert das Nahrungsangebot der Bienen und trägt ausserdem zu ihrer Gesundheit bei. Leider wird diese Massnahme in der Landwirtschaft erst begrenzt umgesetzt.

Eine weitere Massnahme zum Schutz der Bienen, ist der Verzicht auf Mähaufbereiter und Mulchgeräte. Diese Technik kann für Bienen und andere Kleintiere tödlich sein. Ist ihr Einsatz unerlässlich, sollte vorgängig die Bienenaktivität beobachtet und das Mähen verschoben werden, wenn sich pro 2 m2 mehr als eine Biene aufhält. «Das Risiko von Honigbienen-Verlusten ist bei geringem Bienenflug am niedrigsten», bestätigt Marianne Tschuy vom Bienengesundheitsdienst und verdeutlicht: «Dies ist bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen oder bei stärkerem Wind der Fall. Zudem sind vor 7 Uhr oder nach 18 Uhr weniger Honigbienen unterwegs.»

Mathias Götti Limacher, Präsident von apisuisse und ehemaliger Lehrer für Pflanzenbau, empfiehlt die Mahd einer Löwenzahn-Wiese während der Vollblüte zu unterlassen: «Dies ist auch aus agronomischer Sicht zu früh. Wird die Wiese bei Beginn des Rispenschiebens der Gräser geschnitten, also im optimalen Stadium, ist der Löwenzahn verblüht und die Gefahr für die Bienen gebannt.»

Weitere Informationen

- BGD-Merkblatt «3.3. Bienenverluste durch Mähaufbereiter und Mulchgeräte verhindern»

- agridea-Broschüre «Erntetechnik und Artenvielfalt»

- Veröffentlichung «Bienenverluste beim Mähen mit Rotationsmähwerken» vom Zentrum für Bienenforschung und der Eidg. Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik

- HAFL-Beitrag in Agrarforschung Schweiz «Blühstreifen fördern Honig- und Wildbienen»

- Bericht des Bundesrates zur «Umsetzung des nationalen Massnahmenplans für die Gesundheit der Bienen»

Quelle: bienen.ch

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