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Pflanzenbau

Die ganzjährige Bodenbedeckung punktet

Gründüngungen sind ein wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge, da sie Lücken überbrücken und Stickstoff fixieren. Mit ihrer Wurzelmasse und als Ganzpflanze eingearbeitet haben sie viele positive Effekte auf den Boden und den Nährstoffhaushalt. Die Gründüngung sollte aber mindestens 50 Tage Vegetationszeit für ihre Entwicklung zur Verfügung haben.

Für eine gute N-Ausnutzung bietet es sich an, die Gründüngungsmischung zu mulchen. 

Für eine gute N-Ausnutzung bietet es sich an, die Gründüngungsmischung zu mulchen. 

(UFA-Samen)

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Produktmanager Futterbau und Gründüngungen, UFA-Samen

Ein Gründüngungsbestand kann sehr effektiv Unkräuter und Ausfallgetreide unterdrücken. Dies insbesondere, wenn sich die Gründüngung schnell entwickelt und damit eine Konkurrenzsituation um Wachstumsfaktoren entsteht. So kann teilweise bis sogar ganz auf Herbizide verzichtet werden. Gründüngungen leisten zum Beispiel in der Konservierenden Landwirtschaft auch in den Hauptkulturen einen Beitrag zur Unkrautregulierung, da sie zusammen mit Ernterückständen sowie organischem Dünger eine permanente Bodenbedeckung bilden. Pflanzenreste von Gründüngungen sind zudem eine Nährstoffquelle für Pflanzen und Bodenorganismen und tragen zur Nährstoffanreicherung im Boden bei.

Mit einer Gründüngung kann teilweise bis sogar ganz auf Herbizide verzichtet werden.

Grubber-Saat oder Drillkombination?

Mit einer sofortigen Ansaat der Gründüngung nach der Hauptkultur können die natürlichen Ressourcen optimal genutzt werden. Dies meist in einer Zeit mit sehr guten Wachstumsbedingungen. Bei der Ernte der Vorkultur müssen die Spreu und das Stroh gleichmässig verteilt (Spreuverteiler, Strohstriegel) oder abgeführt werden.

Mehr und mehr zum Standard wird die sogenannte Grubber-Saat. Hierbei platziert ein pneumatisches oder mechanisches Sägerät, das auf dem Bodenbearbeitungsgerät aufgebaut ist, die Gründüngungsmischung vor der nachlaufenden Walze. Die Saatgutablage ist zwar nicht so genau, dafür kann man sich eine zusätzliche Überfahrt mit der Drillkombination sparen.

Gerade in Zeiten des Klimawandels, mit der oft recht ausgeprägten Sommertrockenheit, ist die Drillsaat aber nach wie vor die sicherste Variante für gute Keimbedingungen. Dabei wird das Saatgut mit der Drillsämaschine im Boden sehr präzise abgelegt, was zu einem regelmässigen Feldaufgang führt.

Statt die Gründüngung nach der Ernte zu säen, kann sie bereits vorher als Unteroder Vorerntesaat in der Hauptkultur etabliert werden. Unter- oder Vorerntesaaten werden häufig ohne Schartechnik in die Bestände gestreut. Für ein gutes Keimen und Auflaufen ist aber eine feuchte Witterung nach der Aussaat wichtig.

Wann die Gründüngung gesät wird

Ab einer Dauer von mindestens 50 Tagen zwischen zwei Kulturen wird die Aussaat einer Gründüngung empfohlen. Die Mischungswahl und der empfohlene Saatzeitpunkt einer Gründüngung sind zum einen abhängig von der Fruchtfolge. Mitentscheidend ist aber auch die mögliche Bodenbearbeitungsmassnahme (zum Beispiel Scheibenegge, Grubber, Mulchsaat, Messerwalze, Mulchgerät und Pflug), um mit der Masse an Gründüngungspflanzen wieder ein geeignetes Saatbeet herstellen zu können. Der Saatzeitpunkt einer Gründüngung richtet sich nach dem Erntezeitpunkt der Vorkultur. Grundsätzlich gilt der altbekannte Leitsatz: Ein Tag Wachstum im Juli ist so viel Wert wie eine Woche im August oder den ganzen Monat September. Will heissen, je früher die Gründüngung im Boden ist, desto besser entwickeln sich die Bestände, da den Pflanzen mehr Tage mit guten Wachstumsbedingungen zur Verfügung stehen. Dies gilt insbesondere für Leguminosen. Weil Buchweizen und Ramtilkraut sehr empfindlich gegenüber Kälte sind, sollten sie spätestens Mitte August im Boden sein. Gelbsenf, Phacelia oder Sandhafer beziehungsweise Sommerhafer können durchaus bis Mitte September gesät werden – sofern eine frühere Saat nicht möglich ist. Das längste Zeitfenster zur Aussaat haben winter harte Arten.

Gründüngungsmischungen bieten Vorteile

Wie bei allen Kulturpflanzen gibt es bei den Gründüngungspflanzen sortenspezifische Unterschiede, wie zum Beispiel Frühreife oder Frostempfindlichkeit. Die Mischungen sind ein Gemenge unterschiedlicher Pflanzenfamilien und -arten. Reinsaaten sind zu vermeiden. Die Vorteile von Mischungen liegen, neben der Durchwurzelung verschiedener Bodenschichten, in einer optimalen Versorgung des Bodenlebens und der Folgekulturen mit Nährstoffen sowie der breit gefächerten Fähigkeit zur Anpassung an die jeweiligen Witterungsbedingungen. Für Regionen mit ausgeprägter Sommertrockenheit sollten Pflanzenarten in Mischungen gewählt werden, wie zum Beispiel das Sorghum als C4-Pflanze. 

Die neuste Gründüngungsmischung

UFA Express ist eine Gründüngungsmischung für eine schnelle und gute Bodenbedeckung. Mit den drei Arten Guizotia, Buchweizen und Sudangras kann diese neue Mischung auch unter trockenen Bedingungen gesät werden. Der Saattermin von Ende Juni bis Anfang August, direkt nach der Getreideernte, ist optimal. Die Mischung läuft rasch auf und bringt eine schnelle Bodenbedeckung. So können die neuen Vorschriften für eine «angemessene Bedeckung des Bodens» gut umgesetzt werden. Innerhalb von maximal sieben Wochen nach der Ernte muss eine weitere Hauptkultur, eine Zwischenkultur, eine Gründüngung oder eine Untersaat angelegt werden. Die Fruchtfolgeverträglichkeit ist mit dieser 3-Arten-Mischung kaum eingeschränkt, und die Mischung friert sicher ab. An die Saattechnik stellt diese Mischung keine hohen Ansprüche. Die Saatmenge beträgt 15 Kilo pro Hektare.

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