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Pflanzenbau

Ertragsstarke Futterweizensorten

Die Getreideernte war dieses Jahr wieder besonders erfreulich. Es konnten sehr gute Erträge mit hervorragender Qualität abgeliefert werden. Wichtig ist, dass der Getreidemarkt ausgewogen bleibt und nicht zu viel Weizen der Klasse II, sondern vermehrt Futterweizen und Körnermais angebaut werden.

In vielen Regionen ist Futterweizen genauso rentabel wie Brotweizen. 

In vielen Regionen ist Futterweizen genauso rentabel wie Brotweizen. 

(Mike Bauert)

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UFA-Samen

Mit der kommenden Getreideaussaat wird der Grundstein für die Getreidevermarktung 2021 / 2022 gelegt. Nachdem letztes Jahr die Anbauflächen an IP-Suisse Brotgetreide deutlich reduziert werden mussten, wurde mehr Futterweizen aber auch mehr Weizen der Klasse II angebaut. Die sehr ertragsstarken Sorten der Klasse II ergeben ein starkes Überangebot an Weizen in dieser Qualitätsklasse aus der Ernte 2020. Eine Marktentlastung wird die Folge sein und diese wird sich vor allem auf die Klasse II fokussieren. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass für die Aussaat 2020 unbedingt auf Futterweizensorten und nicht auch Brotweizensorten der Klasse 2 gesetzt wird. Die Futterweizensorten sind sehr ertragsstark und werden nicht mit einem Abzug von 4.80 Franken je 100 kg für den Marktentlastungsfond bei Brotgetreide (Nachfolgelösung Schoggigesetz) belastet. Die aktuellen Brotgetreidelager weiter aufzubauen oder hohe Mengen an Brot getreide via Marktentlastung dem Futtersektor zu überführen macht keinen Sinn.

Futterweizen rentiert

Die Wirtschaftlichkeit für den Futterweizenanbau wird in verschiedenen Regionen derjenigen von Brotweizen ebenbürtig sein. Vor allem Tierhaltungsbetriebe können von dieser Situation profitieren und sollten auf Futterweizen setzen. In der Regel liefern die neuen Futterweizensorten wie Poncione und Sailor auch einen guten Strohertrag. Es ist nicht mehr so, dass sich nur Brotweizen rechnet. Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit muss jedoch jeder Betrieb für sich machen und dabei auch das Gespräch mit seinem Abnehmer führen.

Poncione, Sailor die Futter-weizen-Leader

Poncione, der erste Schweizer Futterweizen und Sailor sind beide etwa gleich stark im Ertrag. Während Sailor die bessere Standfestigkeit hat, hat Poncione etwas bessere Krankheitsresistenzen. Mulan ist der dritte im Bund, verliert aber an Bedeutung. Hybrid-Weizensorten sind nicht auf der Liste empfohlener Sorten. Bei UFA-Samen sind die Sorten Hybery, Hystar und die mengenmäs sig stärkste Sorte Hyking verfügbar.

Cadlimo, Diavel und Piznair sind die Neuen

Bei der Brotgetreideklasse Top sind drei vielversprechende neue Kandidaten auf der Sortenliste. Cadlimo hat ein sehr interessantes Ertrags potenzial und ist wenig anfällig für Krankheiten. Diavel, ein Wechselweizen, ist nun auch für die Herbstaussaat geprüft und hat erstklassige Erträge geliefert. Wie er sich in höheren Lagen bezüglich der Winterfestigkeit verhält, muss sich noch zeigen. Beide Sorten eignen sich sehr gut für Programme mit reduziertem Pflanzenschutz und den Extenso-Anbau, aber auch im ÖLN-Anbau überzeugen sie mit sehr guten Ergebnissen. Erfahrungen zeigen, dass beide Sorten eher Einzelähren-Typen sind, daher sollten sie etwas dichter gesät werden. Die Saatgutproduktion der Sorte PizNair ist noch im Aufbau, daher ist die Verfügbarkeit knapp. Sie könnte später Runal und Molinera ablösen. Montalbano, Nara und je nach Region Baretta werden noch die Hauptsorten in der Klasse Top bleiben. Bei der Klasse I sind die Leader-Sorten Arina für den intensiven Anbau und Forel, welche auch ihre Stärke im extensiven Anbau hat, aber etwas anfälliger für Fusarien ist. Hanswin ist die Sorte, die sowohl für den extensiven wie auch den intensiven Anbau geeignet ist. In der Klasse II ist die Sorte Spontan der Leader. Die Sorte Posmeda ist eine interessante Ergänzung in der Klasse II, insbesondere für den Extenso-Anbau.

Die neuen starken Getreidesorten

Bei der Gerste sind die mehrzeiligen Liniensorten KWS Orbit und KWS Higgins und die Hybridgersten SY Galileoo und SY Baracooda die Zugpferde. Orbit streut etwas mehr im Ertrag, während Higgins ertrags stabiler ist. Bei den 2-zeiligen Sorten zeichnet sich ab, dass Maltesse der Cassia im Ertrag überlegen ist, Cassia aber qualitativ die Nase vorne hat. Bei den Hybrid-Gerstensorten ist SY Galileoo gemäss Swiss Granum die ertragsstärkste Gerstensorte und zeigte in den diesjährigen offiziellen Prüfungen auch die höchste Ertragsstabilität. SY Baracooda war dieses Jahr vielerorts in derPraxis und Versuchen ähnlich ertragsstark wie SY Galileoo und punktet zudem mit einem sehr hohen Hektolitergewicht. In den fünf Streifenversuchen von UFA-Samen sind die Lininesorten den Hybriden vielfach ebenbürtig. Wichtig ist, generell, dass die Gerste nicht zu früh gesät wird, um dem Gelbverzwer-gungs-Virus entgegenzu wirken. Hybrid-Gerste eignet sich speziell gut für Spätsaaten. Auf Anfrage steht neu auch eine virustolerante Gerstensorte zur Verfügung.

Balino, eine Top Triticale

Bei der Triticale hat die Sorte Balino dieses Jahr überzeugt und könnte Larossa als Leadersorte bald einmal ablösen. Gegenüber der heutigen Leader-Sorte Larossa hat Balino ein besseres Hektolitergewicht. 

Dinkel ist standardmässig ungebeizt

Neu wird das Saatgut für Dinkel standardmässig ungebeizt ausgeliefert und damit auf eine nicht zwingend nötige chemische Beizung verzichtet. Das ist ein Beitrag zur Reduktion von Pflanzenschutz­mitteln. Für Zwergbrand-Lagen kann weiterhin gebeiztes Saatgut eingesetzt werden. Beim Dinkel ist die Sorte Edelweisser zwar auf der Biosortenliste, Saatgut steht jedoch fast keines zur Verfügung.

 

Bio Tipp Bio-Getreide: Rosatch und Baretta die Bio-Leader

Rosatch aus der Züchtung von Agroscope ist auf der Biosortenliste eine interessante Sorte, die sich mit sehr hohem Feuchtkleberund Protein gehalt auszeichnet, aber auch bezüglich Standfestigkeit und Krankheits anfälligkeit überzeugt. Für Betriebe in Umstellung werden die Sorten Ludwig und Poncione empfohlen.

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