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Pflanzenbau

Rapsuntersaat ist Wellness für den Boden

Untersaaten im Raps sind eine Alternative zum Einsatz von Herbiziden. Die über den Winter abfrierenden Begleitpflanzen unterdrücken aber nicht nur Unkräuter, sie bringen auch noch weitere Vorteile mit sich.

Die Saatmischung UFA Colza Fix wurde speziell für die Unkrautunterdrückung im Raps entwickelt.

Die Saatmischung UFA Colza Fix wurde speziell für die Unkrautunterdrückung im Raps entwickelt.

(Lukas Aebi)

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Aktualisiert am

Verkaufsaussendienst, UFA-Samen

Seit 2011 wird in der Schweiz Raps in Kombination mit Begleitpflanzen, sogenannten Untersaaten, angebaut. Diese alternative Anbautechnik wird immer mehr geschätzt und inzwischen auf über 1000 ha schweizweit praktiziert. Nachhaltige Anbausysteme sind nicht zuletzt durch den zunehmenden Druck der Öffentlichkeit gegen die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln im Trend.

Die UFA Colza Fix Mischung

Die Standardmischung UFA Colza Fix hat sich in den letzten Jahren im Rapsanbau bewährt und etabliert. In der Westschweiz ist diese Untersaatstrategie schon relativ weit verbreitet und auch in der Deutschschweiz kommen jedes Jahr neue Produzenten dazu, die auf diese Anbaumethode setzen.

Mit verschiedenen Leguminosen, Guizotia und Buchweizen wird ein schnelles Abdecken des Bodens nach der Rapssaat gewährleistet. Durch die abfrierenden Arten ist nach dem Winter ein unkrautfreier Rapsbestand das Ziel. Sollte das Ergebnis dennoch nicht zufriedenstellend sein, besteht im schlimmsten Fall im Frühling noch immer die Möglichkeit für einen Herbizideinsatz. UFA Colza Fix wird mit einer Saatstärke von 30 kg/ha empfohlen und ist auch für den biologischen Anbau erhältlich.

Saatzeitpunkt

Grundsätzlich ist der ideale Saatzeitpunkt der Untersaat zusammen mit der Rapssaat oder ein paar Tage davor. UFA Samen empfiehlt, den Raps mit der Untersaat etwa eine Woche früher als bei normalen Saaten zu säen. Dies vor allem, damit der Raps wegen der etwas verlangsamten Entwicklung durch die Konkurrenzpflanzen die gleiche Zielgrösse erreicht wie beim Anbau ohne Untersaaten. Eine spätere Aussaat (nach dem 1. September) begrenzt das Wachstum der Leguminosen und gefährdet somit die Erfolgschancen.

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Leguminosen in Untersaatenmischungen bringen durch ihre Knöllchenbakterien zusätzlichen Stickstoff in den Boden.

(Lukas Aebi)

Saattechniken

Grundsätzlich gibt es zwei Haupttechniken, die beide ihre Vor- und Nachteile haben. Bei der Saat in einem Durchgang können das Rapssaatgut und die Untersaat gemischt werden und zusammen als Drillsaat ausgesät werden. Dabei ist zu beachten, dass sich die Saatmenge aus der Summe der Saatmenge des Rapses und der Untersaat ergibt. Bei dieser Technik müssen die Samen vorher selbst gemischt werden. Die Saat in zwei Durchgängen erhöht die Wirkung gegen Unkrautdruck. Die Untersaat kann beim letzten Bearbeitungsschritt der Bodenvorbereitung gesät werden. Maximal zwei Tage später, wird der Raps mit einer Einzelkornsämaschine gesät. Die Samen – sowohl von Raps als auch der Untersaat – müssen zwingend Bodenkontakt haben. Die Breitsaat ist aufgrund eines unregelmässigen Auflaufens nicht empfehlenswert für die Untersaat.

Chancen und Risiken

Untersaaten sind meist nicht in der Lage, Unkräuter vollständig zu unterdrücken. Parzellen mit einem hohen Druck von Winden, Disteln und Quecken eignen sich weniger für Untersaaten. Neben der Reduzierung der Herbizidmittel bieten Rapsuntersaaten aber noch weitere Vorteile.

Bei einem gut etablierten Untersaatbestand werden durch die Leguminosenarten zusätzliche Mengen an Stickstoff im Boden fixiert. Sollten im Herbst noch überschüssige Nährstoffe im Boden sein, können diese durch die Untersaat aufgenommen werden und stehen nach der Mineralisierung im nächsten Frühling der Hauptkultur wieder zur Verfügung.

Weiter wird der Gefahr der Bodenerosion entgegengewirkt und das gut entwickelte Wurzelwerk des gesamten Bestandes trägt entscheidend zur Verbesserung der Bodenstruktur bei. Die entstehenden Kosten durch dieses Verfahren werden meist durch den Herbizidverzichtsbeitrag bei den Direktzahlungen kompensiert.

In den Rapsversuchen von UFA Samen konnten beim Anbauverfahren mit Untersaat keine nennenswerten Ertragseinbussen festgestellt werden. Unter guten Bedingungen ist eine Rapsuntersaat mit UFA Colza Fix wirtschaftlich und ökologisch ein wertvoller Fortschritt für die Schweizer Landwirtschaft. 

Drei neue starke Sorten für die Aussaat 2018

Die Winterrapszüchtung läuft auf Hochtouren und liefert in einem hohen Tempo neue Rapssorten. Diese bringen gegenüber den vorhandenen Sorten einen Mehrwert. Neu zur Aussaat 2018 stehen die Sorten RGT Trezzor, Leopard und Kicker zur Verfügung. Diese drei Sorten weisen alle ein hohes Ertragspotenzial auf. Zudem haben sie gegenüber Phoma lingam eine bessere Resistenz. Im Gegenzug stehen drei Sorten nicht mehr zur Verfügung: Visby, die seit 2008 angebaut wurde, SY Carlo und RGT Bonanza.

Leopard ist die Nachfolgesorte von Avatar aus dem Zuchtprogramm der NPZ. Sie ist eine der ertragsstärksten Sorten und weist einen hohen Ölgehalt auf. Die Standfestigkeit und die Phoma-Resistenz sind sehr gut. Die Sorte ist auf allen Böden einsetzbar. Der leichte Drusch ist vergleichbar mit der Sorte Avatar.

RGT Trezzor überzeugt auf der ganzen Linie, sei es im Ertragspotenzial, bei der Standfestigkeit oder beim Ölgehalt. Die hohe Phoma-Toleranz verleiht Sicherheit gegen eine Vielzahl von Pilzstämmen.

Kicker ist eine spätreife Sorte, sowohl in der Blüte wie auch für die Ernte. Im intensiven Anbau muss diese Sorte nach dem Weizen gedroschen werden und ersetzt somit die Sorte RGT Bonanza. Geduld beim Dreschen ist ein Muss, damit der ganze Ertrag vom Acker geführt werden kann. Das spezifische Gen APR 37 verleiht dieser Sorte eine sehr hohe Resistenz gegenüber Phoma und könnte somit von Vorteil sein für den Extenso-Anbau.

Avatar hat in den letzten Jahren gute Dienst erbracht. Mit den neuen Züchtungen kann sie aber im Ertrag nicht mehr mithalten. Ihre Frühreife bezüglich dem Blühbeginn und der Ernte sowie ihr leichte Dreschbarkeit sind legendär und werden deshalb nicht so schnell vergessen gehen.

RGT Attletick hat ein gutes Ertragspotenzial und einen hohen Ölgehalt. Diese Sorte zeichnet sich dort aus, wo andere schon aufgeben. Auf schwierigen Standorten kann sie ihre Trümpfe ausspielen. Den Kennern gelingen so höchste Erträge wie bei einem athletischen Lauf.

HOLL Raps wird mit der Sorte V316 OL produziert. Momentan gibt es auf dem Markt noch keine Alternative zu dieser Sorte. Seit ihrer Einschreibung hat sie aber bereits alle ihre Vorteile in der HOLL-Raps Produktion bestätigt. Der HOLL-Raps wird im Vertrag angebaut und muss strikt getrennt werden vom klassischen Raps – und zwar von der Saat bis zur Ernte. Auf Parzellen, auf denen bisher klassische Rapssorten angebaut wurden, sollte eine Zeitlang kein HOLL-Raps angebaut werden, damit der Durchwuchs nicht die Öl-Qualität des HOLL-Raps beeinträchtigt.

Bio-Raps Für den Bio Anbau stehen die Liniensorten Sammy und Vision in Bio Qualität zur Verfügung.

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