Förderprogramm Ferkelnester erfolgreich abgeschlossen

Seit 2017 hat Agrocleantech zwei Programme zur Förderung isolierter Ferkelnester gemeinsam mit der Branche und Stalleinrichtern in die Praxis umgesetzt. Innerhalb der gesamten Programmlaufzeit von rund 7 Jahren konnten Fördergelder von rund 1,4 Mio. Franken an die Schweinezuchtbetriebe ausbezahlt werden. Mit dieser Massnahme spart die Landwirtschaft mehr als 3.5 GWh pro Jahr, was dem Ertrag einer Photovoltaikfläche von rund 10'000 m2 entspricht.

Ferkel brauchen in den ersten Lebenswochen viel Wärme. Isolierte Ferkelnester sorgen für ein stabiles Mikroklima und reduzieren den Stromverbrauch deutl...

Ferkel brauchen in den ersten Lebenswochen viel Wärme. Isolierte Ferkelnester sorgen für ein stabiles Mikroklima und reduzieren den Stromverbrauch deutlich.

(Bild: Agrocleantech)

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Rund ein Viertel des Stromverbrauches der Schweizer Landwirtschaft wird in der Schweineaufzucht eingesetzt. Ferkel benötigen während ihrer ersten Lebenswochen ein warmes, ausgeglichenes Klima, damit sie gesund bleiben und sich gut entwickeln können. Nicht isolierte Ferkelnester, die einen sehr hohen Stromverbrauch aufweisen, prägten lange das Bild in den Ställen. Die isolierte Variante bietet den Ferkeln deutlich bessere Bedingungen, da sie neben ausgeglichenen Temperaturen auch weniger Zugluft aufweisen, was eine klare Verbesserung für die Ferkelaufzucht bedeutet.

Verschwendung von Elektrizität gestoppt

Isolierte Ferkelnester bewirken im Winter wie im Sommer eine deutliche Stromeinsparung um rund 70 % im Vergleich und auch ein besseres Stallklima. Da der Stoffwechsel der Zuchtsauen durch die Milchproduktion auf hohem Niveau aktiv ist, mögen sie es nicht allzu warm, im Gegensatz zu den Ferkeln, die sich nur in einem warmen Nest gut entwickeln. Wenn die Nester nicht gut isoliert sind, müssen im Sommer die überhitzten Schweineställe zusätzlich gelüftet werden, was neben der Beheizung der Nester nochmals zu einem zusätzlichen Stromverbrauch führt.

Die Investition lässt sich  in rund 7 Jahren abschreiben.

 Während der ersten Programmlaufdauer wurden 272 Betriebe ausgerüstet, seit 2022 war dies auf 60 Betrieben der Fall. Deren Lebensdauer beträgt durchschnittlich rund 15 Jahre. Wird der eingesparte Strom mit den höheren Kosten des Ferkelnests aufgerechnet, beträgt der Preis pro eingesparte Kilowattstunde 2.4 Rappen. Verglichen mit einem üblichen Strompreis von rund 20 Rp/kWh lässt sich die Investition in rund 7 Jahren abschreiben.

Erfolgreicher Abschluss

Das Programm wurde letztes Jahr von Agrocleantech abgeschlossen. Die Rückmeldungen in der Praxis sind sehr positiv. Vielen Landwirtinnen und Landwirten ist aufgefallen, dass ihre Stromrechnung gesunken ist. Wird neben der Kosteneinsparung auch das bessere Stallklima und somit eine Verbesserung der Aufzuchtbedingungen in Betracht gezogen, ist dies eine sehr sinnvolle und lohnende Investition. In Anbetracht des Bestandes von rund 100'000 Zuchtsauen in der Schweiz, sind aber noch weitere Anstrengungen notwendig, um diese sinnvolle Technik weiter zu verbreiten. Agrocleantech ist gerne bereit, Interessierte mit Rat zu unterstützen.

Unterstützung für mehr Energieeffizienz

Der Verein Agrocleantech unterstützt die Landwirtschaft in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutzmassnahmen. Neben der Umsetzung von Förderprogrammen dient er als wichtige Austauschplattform und stellt Informationsmaterial zur Verfügung.

Aktuell laufen Förderprogramme für Wärmepumpenboiler sowie für spezifische Effizienzmassnahmen in Weinkellern, Fischzuchten sowie Milchvieh-, Schweine- und Geflügelbetrieben. Weitere Informationen sind auf der Website von Agrocleantech zu finden.

 Quelle: Agrocleantech

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