Kartoffelernte auch für Verarbeitungsware angelaufen

Wie hier im Zürcher Weinland in Benken hat nun bei hochsommerlichen Temperaturen die Ernte für Verarbeitungskartoffeln eingesetzt. Diese werden direkt nach der Ernte zu Frites verarbeitet.

Im Goms werden Kartoffeln oftmals auch alte kaum noch bekannte Sorten  auf Kleinflächen angebaut.

Im Goms werden Kartoffeln oftmals auch alte kaum noch bekannte Sorten  auf Kleinflächen angebaut.

(Bild: Roland Müller)

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«Das heisse und trockene Wetter der letzten Wochen setzte den Kartoffeln zu und erschwerte die Erntearbeiten», schreibt Swisspatat in der jüngsten Medienmitteilung mit Blick auf die ernte der Frühkartoffeln. Während die Ernte der Frühkartoffeln aus gedeckten Feldern bald abgeschlossen sein wird, blickt Swisspatat hinsichtlich der Sommerferien auf einen eher schleppenden Absatz. Die Qualität wird als sehr erfreulich bezeichnet. Doch nun ist auch die aktuell eher schwierige und anspruchsvolle Ernte auf den ungedeckten Feldern gestartet worden, um laufend die verarbeitenden Betriebe mit Frischware zu versorgen, sofern die Knollen die dafür benötigten Qualitäts- und Inhaltansprüche erfüllen. So auch beispielsweise in Benken, wo am vergangenen Mittwochmorgen Agria für die direkte Verarbeitung gegraben wurden.

Aufgrund der bisher verzeichneten Erträge, welche aufgrund der eher tiefen Knollenzahl pro Pflanze und auch als Folge der anhaltenden Hitze und Trockenheit eher im unteren Mittelbereich liegen, kann man davon ausgehen, dass der Markt die diesjährige Ernte gut aufnehmen kann, sofern die Qualitätsansprüche erfüllt werden können.

Kartoffeln mögen Hitze nicht 

Obwohl die Kartoffeln teilweise aus eher subtropischen Regionen in Übersee stammen, mögen sie die Hitze nicht. Denn Hitze und zusätzlich die Trockenheit stressen die Knollenpflanze, welche wie beispielsweise Tomate botanisch zu den Nachtschattengewächsen gehört.  Man spricht von einem Wohlfühlbereich bis rund 25°C. Liegen die Temperaturen darüber, so nimmt die Produktivität ab. Zugleich können sehr hohe Temperaturen das Risiko von einem Zweitwachstum mit Kindel- oder Kettenbildung an den Knollen verstärken. Fehlt schlussendlich auch noch das Wasser, so trocknen die Stauden langsam ein. Damit wird auch das Wachstum der Knollen grundsätzlich abgeschlossen. Die nun durch das fehlende Kraut der Hitze ausgesetzten Dämme können sich stark erwärmen, wobei man von Temperaturen bis zu 50°C spricht. Dies birgt wiederum Gefahren in sich, indem die Knollen beispielsweise Keime bilden können und damit die Qualität darunter direkt leidet.

Die Kartoffeln haben aber auch andere Eigenschaften, welche es ermöglicht, dass sie auch in Berggebieten mit deutlich geringeren Erträgen gedeihen können. So trifft man beispielsweise im Goms auf 1‘200 bis 1‘500 Meter ü. M., eingebettet in die sehr alte Wechselwirtschaft im Ackerbau mit Roggen und Kartoffeln noch kleine Kartoffeläcker an. Diese spielten früher in diesen oftmals eher armen Regionen eine zentrale Rolle bei der überlebenswichtigen Selbstversorgung.

Weltrekordversuch im Herbst 

In diesem Jahr feiert der Schweizer Bauernverband sein 125-jähriges Bestehen. Eingebettet in die Jubiläumsaktivitäten findet am Montag, 19. September auf dem Bundesplatz in Bern ein Weltrekordversuch mit der grössten Rösti statt. In allen Kantonen der Schweiz sind im vergangenen Frühling die dafür notwendigen Kartoffeln im Kleinformat gepflanzt worden. Diese werden dann von den einzelnen Kantonalverbänden geerntet und nach Bern gebracht, wo sie für die Herstellung der Rösti gerüstet und entsprechend verarbeitet werden.  So haben die Appenzeller, welche in der Statistik zusammen mit Glarus, Obwalden und Uri über keine Anbauflächen von Kartoffeln verfügen, ihre Kleinfelder in Hochbeeten oder grossen Töpfen beispielsweise auf der Schwägalp, in Urnäsch und Schwellbrunn angelegt.  In Obwalden sind die Standorte der angelegten Beete in Lungern oder Sarnen, in Uri in Seedorf oder in Glarus im Kantonshauptort zu finden. 

Text: Roland Müller

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