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Nutztiere

Richtige Versorgung bei Mutterkuhherden

Der Mutterkuhhalter muss die Leistung seiner Herde kennen, damit er die fehlenden Stoffe zur Verfügung stellen kann. Die Bedingungen während des Jahres schwanken stetig, wodurch verschiedene Mittel eingesetzt werden müssen. Die intensive Betreuung der Kälber lohnt sich besonders.

Mineralfutteraufnahme aus dem Microfeeder.

Mineralfutteraufnahme aus dem Microfeeder. 

(UFA AG)

Publiziert am

Aktualisiert am

ehem. Praktikant, UFA-Marketing

Die Mutterkuhhaltung in der Schweiz hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert. Bereits 15 Prozent des gesamten Kuhbestandes sind Mutterkühe. Da jede Rasse andere Ansprüche an die Fütterung stellt, unterscheidet sich diese von Betrieb zu Betrieb. Wenn es das Stall- und Weidesystem erlaubt, können die Tiere in unterschiedlichen Altersgruppen gehalten und dadurch bedarfsgerecht gefüttert werden. Es sollten dabei aber nicht nur die Energie- und Proteingehalte im Vordergrund stehen. Je nach Boden, Düngung, Pflanzenbestand und Jahreszeit sind die Mineralstoff-, Spurenelement- und Vitamingehalte im Grundfutter verschieden. Der Bedarf der Tiere variiert je nach deren Leistung, Phase und Gesundheitszustand. Natrium wird für einen funktionierenden Stoffwechsel benötigt, weshalb das Viehsalz eines der wichtigsten Mineralfutter ist. Als Leckstein oder lose sollte es immer für alle Tiere frei verfügbar sein. 

Mineralfutter für Mutterkuhherden

Die UFA bietet verschiedene Mineralsalze für Mutterkuhherden an. So eignet sich UFA 995, mit erhöhtem Selengehalt, speziell in der Startphase. Für die Weidehaltung im Frühling und Herbst, wenn die Magnesiumgehalte im Grundfutter niedrig sind, kann UFA 994-Weingesetzt werden, um den erhöhten Bedarf zu decken. Das phosphorreiche UFA 293 bietet sich vor allem für Biobetriebe und extensive Haltungsformen an, da die Grundfutter oft ein ungünstiges Ca:P Verhältnis aufweisen. MINEX 976 eignet sich bei Fütterung mit Mais und enthält Biotin, welches für gesunde Klauen sorgt.

Extensive Haltung

Um den Bedarf weiterer Zusatzstoffe zu ermitteln, muss die Leistung, welche die Kühe und Kälber erbringen sollen, genau definiert sein. Die zusammengestellte Futterration bestimmt die Menge der zu ergänzenden Mineralstoffe. Bei extensiven Rassen, die hauptsächlich kräuterreiche Grasmischungen fressen, ist die Versorgung der Herde einfach sicherzustellen. Denn im natürlichen, saisonalen Zyklus stimmt das Angebot des Grundfutters mit dem Bedarf der Tiere gut überein. Mit Mineralstoff-Leckschalen oder dem UFA-Microfeeder können die Tiere ihren individuellen Bedarf decken. Trotzdem gilt zu beachten, dass die richtigen Mineralfutter eingesetzt werden. Die Zusammensetzung der Mineralien im Grundfutter ist unterschiedlich. Besonders die Phos-phor-, Kalium- und Calciumgehalte können stark variieren. Die Mineralstofffutter sind aus diesem Grund in unterschiedlichen Verhältnissen zusammengestellt. Im Frühling und Herbst befindet sich zudem zu wenig Magnesium im Gras, welches speziell ergänzt werden sollte.

Intensive Haltung

Sobald intensiver Kunstfutterbau betrieben und an der Krippe zugefüttert wird, steigt die Leistung der Tiere und damit ihr Bedarf an Mineralien. Die Ration weist vermehrt ein unausgewogenes Verhältnis der Mikronährstoffe auf, weshalb die Leckschalen alleine nicht ausreichen. Deshalb sollte der Grundbedarf dieser Nährstoffe auch an der Krippe verabreicht werden. Dadurch werden die Leckschalen weniger wichtig, sollten aber trotzdem zur Verfügung stehen, damit die Tiere ihren individuellen Bedarf decken und den Lecktrieb befriedigen können. Eine extensive Bewirtschaftung der Flächen hingegen resultiert in tiefen Mineralstoffgehalten im Grundfutter. Mit eher intensiven Rassen aber extensiver Flächenbewirtschaftung ist dadurch die Gefahr eines Mineralstoffmangels gross.

Während der Winterfütterung oder bei Rationen mit viel konserviertem Futter können besonders die Vita-min- und Beta-Carotin-Versorgung ein Problem darstellen. Diese haben einen grossen Einfluss auf die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere. Sind die Reproduktionszahlen nicht befriedigend, sollten die Vita-min- und Beta-Carotin-Versorgung überprüft werden.

Für Galtkühe sind Vitamine und Spurenelemente besonders wichtig. Bei Mangelerscheinungen können vermehrt Geburtsprobleme auftreten. Zudem ist die Immunität der Kühe während dieser heiklen Phase herabgesetzt. Dadurch ist auch die Kolostrumqualität vermindert und das Kalb erhält in den ersten Lebenswochen nicht den nötigen Immunschutz.

Selen- und Eisenversorgung

Wenn ein Kalb bereits nach der Geburt schwächelt, sollte sofort Selen gespritzt werden. Dies weckt die Lebenskraft des Kalbes, was sich positiv auf dessen Entwicklung und Leistung auswirkt. Eisen hat ebenfalls einen grossen Einfluss auf die Vitalität und Widerstandsfähigkeit des Organismus. Über die Milch wird der Eisenbedarf nicht gedeckt, weshalb in den ersten Lebenstagen ein Präparat verabreicht werden sollte. Es kräftigt das Kalb während der immunschwächsten Zeit in der vierten Lebenswoche. 

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