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Nutztiere

Gezielte Versorgung in der Aufzucht

Wie wichtig die Mineralstoffversorgung bei Rindern ist, wird oft unterschätzt. Eine ausgeglichene Versorgung nach dem Bedarf des wachsenden Tieres verhindert Mangelerscheinungen. Je nach Standort und Qualität des Grundfutters ist die Versorgung mit Kalzium, Phosphor und Magnesium sehr unterschiedlich. Natrium und insbesondere die Spurenelemente sind zu ergänzen, um Mängel zu verhindern.

Publiziert am

UFA-Beratungsdienst

Aufzuchtrinder haben durch das Wachstum einen gesteigerten Mineralstoffbedarf. Allfällige Mängel haben schwerwiegende Folgen. Die Rinder können das Wachstumspotenzial nicht vollständig ausschöpfen und das Immunsystem wird geschwächt. Auch auf die Klauenbildung kann sich ein Mineralstoffmangel negativ auswirken. Mineralstoffmangel hat gegen Ende der Aufzucht nicht nur für das Rind und die spätere Leistung als Kuh Folgen, sondern auch für deren heranwachsendes Kalb.
Eine korrekte und angepasste Mineralstoffversorgung der Aufzuchtrinder muss daher gewährleistet sein.

Symptome erkennen

Symptome von Mineralstoffmängeln sind unterschiedlich gut erkennbar. In der Praxis sehr häufig anzutreffen sind Rinder, die an Trögen oder Gattern lecken. Dies ist ein deutliches Anzeichen, dass mit der Mineralstoffversorgung etwas nicht stimmt und muss ernst genommen werden. Magere Tiere mit struppigem Fell sind ein Hinweis auf einen Mangel, können aber auch gleichzeitig unter Parasiten leiden.

In Zusammenhang mit der Mineralstoffversorgung spielen Parasiten eine wichtige Rolle. Bei Tieren, die mit Magen-Darm-Würmern befallen sind, ist die Nährstoffaufnahme gehemmt. Auf der anderen Seite ist der Mineralstoffbedarf bei mit Würmern befallenen Tieren erhöht. Dann sind Massnahmen zum Entwurmen mit gleichzeitig erhöhter Mineralstoffversorgung angesagt. Im Bio-Betrieb eignen sich dazu natürliche Kräuterzusätze gut.

Mit Leckschalen ergänzen

Bei ausgeglichenem Grundfutter eignet sich beispielsweise die Leckschale UFA 999 zur Mineralstoffergänzung. Dadurch wird den Tieren eine individuelle Bedarfsdeckung ermöglicht.

Um gleichzeitig mit der Mineralstoffversorgung auch den Parasitendruck einzuschränken, eignet sich Cake Bloc Natur Herbaplus. Der enthaltene Kräutermix Herbaplus unterstützt die Widerstandskraft gegen Parasiten (insbesondere Magen-Darm-Würmer).

Möchte man den Tieren auf der Weide oder auch im Stall mehrere Futter, wie Leckschalen, Viehsalz und Mineralsalz bereitstellen, eignet sich der UFA-Basisfeeder bestens. Das Futter ist vor Verschmutzung und Regen geschützt und er hat drei verschiedene Abteile.

Viehsalz immer nötig

Sobald die Kälber zur Festfutteraufnahme übergehen, ist die Versorgung vom Raufutter abhängig. Wenn ein qualitativ gutes Raufutter zur Verfügung steht, sowie beim Weiden, kann der Bedarf der Mengenelemente Kalzium, Phosphor und Magnesium in der Regel gedeckt werden. Natrium kann vom Tier nicht gespeichert werden und muss daher laufend zugeführt werden. Jedes Grundfutter hat einen Mangel an Natrium, der ausgeglichen werden muss. Deshalb ist es wichtig, dass immer ein Viehsalz zur freien Verfügung steht, auch auf der Weide.

Junges Gras

Nicht nur Frühlings- sondern auch junges Herbstgras weist meist einen tiefen Magnesiumgehalt auf. Junges Gras hat zudem oft einen hohen Ka-lium-Gehalt. Kalium hemmt als Antagonist die Magnesium-Aufnahme. Nebst dem bereits tiefen Magnesi-um-Gehalt besteht bei jungem Früh-lings- und Herbstgras also noch die Gefahr, dass dieses schlechter aufgenommen wird. Eine Tetanie ist eine mögliche Folge. Ein magnesiumreiches Mineralfutter ist daher im Frühling und Herbst, je nach Magnesium-Gehalt des Futters, allenfalls nötig.

Mineralstoffversorgung von Aufzuchttieren

  • Viehsalz immer zur freien Verfügung vorlegen
  • Selen-Ergänzung über das ganze Jahr. Dies ist insbesondere bei trächtigen Rindern essenziell
  • Bei viel jungem Gras im Frühling und im Herbst: Magnesium-reiches Mineralfutter ergänzen

Selenversorgung für das Kalb

Die Spurenelementgehalte im Grundfutter können sehr grosse Unterschiede aufweisen. Insbesondere beim Selen hat man meist zu tiefe Gehalte, da die Böden in der Schweiz eher selenarm sind. Die Versorgung mit Selen ist für das Rind sowie für das heranwachsende Kalb von essenzieller Bedeutung. Folgen eines Selenmangels sind beispielsweise eine verlängerte Geburtsdauer, lebensschwache Kälber oder Kälber mit Trinkschwäche. Den Rindern sollte daher das ganze Jahr ein selenhaltiges Mineralfutter verfüttert werden.

Vor dem Abkalben

Steht das Rind kurz vor dem Abkalben, ist die Mineralstoffversorgung anzupassen. Nicht nur bei Kühen, sondern auch bei Rindern ist während dieser Zeit eine kalziumarme Fütterung angesagt, um einer Hypokalzämie nach dem Abkalben vorzubeugen. Mit einem Galtphasen-Mineralfutter werden die Batterien aufgeladen und durch den tiefen Kalzium-Gehalt dient es als Kalzium-Training.

Störungen bei einem Mineralstoffmangel

Ca

Knochenweiche, Wachstums- und Stoffwechselstörungen, Lahmheit

P

Fruchtbarkeits- und Wachstumsstörungen, Appetitverlust, Knochenbrüche, Stoffwechselkrankheiten, Lecksucht

Mg

Weidetetanie, Krämpfe, Stress, Nervosität, Fruchtbarkeitsstörungen, Appetitverlust, Klauenprobleme

Na

Leistungsminderung, Appetitverlust, Krämpfe, Lecksucht, Fruchtbarkeitsstörungen

Zn

Wachstumsdepressionen, Fruchtbarkeitsstörungen, Klauenprobleme

Mn

Fruchtbarkeitsstörungen, Lahmheit, mangelnde Skelettentwicklung

Se

Fruchtbarkeitsstörungen, Skeletterkrankung (Weissmuskelkrankheit bei Jungtieren)

Cu

Lecksucht, Gewichtsabnahme, reduzierte Futteraufnahme, Anämie, verminderte Reproduktion

Verabreichung muss leichtfallen

Ist ein Futtermischwagen vorhanden, ist die Mineralstoffgabe im Stall damit gut möglich. Ist kein Mischwagen auf dem Betrieb, ist es wichtig, dass die Gabe trotzdem einfach geht, ansonsten läuft man die Gefahr, dass die Mineralstoffversorgung aufgrund des Aufwandes zu kurz kommt.
Leckschalen sind eine Möglichkeit, um den Tieren einfach und unkompliziert die nötigen Mineralstoffe zur Verfügung zu stellen.
Eine andere Möglichkeit ist es, das Mineralsalz mit dem Viehsalz zu mischen und gemeinsam vorzulegen, wodurch der Verzehr reguliert werden kann. 

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