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Nutztiere

Wo drückt der Schuh?

Panaritium, oder umgangssprachlich in einigen Regionen «Grippeli» genannt, ist eine eitrige Entzündung in der Haut und der Unterhaut und kann nicht nur beim Rindvieh, sondern auch bei Schweinen auftreten. Sie kann je nach Stadium in die Tiefe bis zum Knochen gehen.

Ein oberflächliches Panaritium kann leicht übersehen werden. Bei genauerem Hinsehen erkennt man am Kronsaum eine leichte Rötung und Schwellung.

Ein oberflächliches Panaritium kann leicht übersehen werden. Bei genauerem Hinsehen erkennt man am Kronsaum eine leichte Rötung und Schwellung.

(Bild: Suisag)

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Ein Panaritium entsteht, wenn einerseits eine Verletzung und andererseits genügend Erreger in der Umgebung vorhanden sind. Verletzungen im Bereich des Kronsaums sowie Spalten und Risse in der Klaue und im Ballen sind Eintrittsmöglichkeiten für Bakterien (meist sind dies Streptokokken oder Staphylokokken).

Panaritium erkennen

Ein beginnendes oder oberflächliches Panaritium kann unter Umständen auch (leicht) übersehen werden, da das betroffene Schwein eine sehr leichtgradige Lahmheit anzeigt. Bei genauerem Hinsehen erkennt man am Kronsaum (Übergang Haut zu Klauenhorn) eine leichte Rötung und eine leichtgradige Schwellung. Die Schwellung ist druckempfindlich. Tastet man diesen Bereich ab, reagiert das Tier mit Schmerzäusserung, wie zum Beispiel einem Zurückziehen der Klaue.

Ein tiefes Panaritium ist unverkennbar und äusserst schmerzhaft. Das betroffene Schwein zeigt eine deutliche Lahmheit, welche bis zum Entlasten der ganzen Klaue führen kann. Nebst Schwellung und Rötung sieht man oftmals auch eine Wunde mit Eiteraustritt. Schreitet die Entzündung fort, kann ebenfalls das Kronbein in Mitleidenschaft gezogen werden. Dieser Vorgang kann so weit gehen, dass es zum Ausschuhen der Klaue kommen kann.

Was kann man tun?

Treten Anzeichen eines Panaritiums auf, sollten die Tiere auf jeden Fall mit einem Antibiotikum und einem Schmerzmittel behandelt werden. Da dieser entzündliche Prozess extrem schmerzhaft ist, sollte auf keinen Fall auf das Schmerzmittel verzichtet werden. Falls das Panaritium offen ist, empfiehlt es sich, die Wunde zu reinigen und mit einem Wundspray zu behandeln. Alternativ zu einem Wundspray kann die Stelle auch mit Honig bestrichen werden. Honig fördert die Wundheilung und hält die belastete Haut geschmeidig. Tiere mit ausgeprägtem Panaritium sollten wenn möglich isoliert werden. So kann die Wunde in Ruhe heilen und die Tiere sind keinem Stress, wie zum Beispiel bei der Fütterung, ausgesetzt. Steht das Tier in der Krankenbucht, welche nach Genesung wieder gereinigt und desinfiziert wird, wird zudem die Verbreitung des Erregers reduziert.

Vorbeugende Massnahmen

Nehmen die Behandlungen aufgrund von Panaritien im Schweinestall zu, sollte man die Böden auf Unebenheiten, verbreiterte Spalten oder zum Beispiel vorstehende Schrauben kontrollieren und diese Schäden beheben. Dadurch wird die Verletzungsgefahr und somit auch der Erregereintritt reduziert. Faktoren, welche zum Aufweichen des Klauenhorns führen, sind potenzielle Risiken für das Entstehen eines Panaritiums. Deshalb sollte man darauf achten, dass die Klauen der Tiere nicht im Nassen stehen. Konkret bedeutet dies, Wasser-, Urinpfützen und Morast zu vermeiden.

Der Erregerdruck in der Umgebung kann durch regelmässige Reinigung und Desinfektion deutlich gesenkt werden. Bei der Reinigung sollte, wenn möglich, heisses Wasser und ein Reinigungsschaum oder flüssige Schmierseife verwendet werden. Damit die Desinfektion die richtige Wirkung erzielt, muss das eingesetzte Desinfektionsmittel bakterizid wirksam sein und nach Herstellerempfehlung ausgebracht werden. Damit kein Verdünnungseffekt entsteht, muss der Stall vor dem Ausbringen des Desinfektionsmittels trocken sein. Das Untermischen von Desinfektionskalk in der Einstreu senkt ebenfalls den Erregerdruck in der Umgebung und sollte bei Problemen regelmässig durchgeführt werden. 

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