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Nutztiere

Im Rhythmus zu grossen Ferkelposten

Die Züchter sind gefordert; Schweinemäster verlangen grosse, ausgeglichene Ferkelposten. Dies ist der zentrale Erfolgsfaktor in der Schweinemast. Entsprechend gibt es für die Postengrösse Zuschläge. Gruppenweises Abferkeln, meistens im 3-Wochen-Rhythmus, ist damit ein Muss.

Wurfausgleich

Wurfausgleich und somit mehr überlebende Ferkel sind dank dem 3-Wochen-Rhythmus möglich.

(Bild: UFA-Revue)

Publiziert am

Aktualisiert am

Schweinespezialist, UFA AG

Jeder Ferkelproduzent möchte möglichst viele gesunde und einheitliche Ferkel absetzen und verkaufen. Diese sollten in grossen Partien angeboten werden. Zudem sollen die Stallplätze optimal ausgenutzt und die Arbeiten rationell organisiert werden. Erreicht werden kann dies durch das Gruppenabferkeln im mehrwöchigen Rhythmus. Gruppenweises Abferkeln und Absetzen ermöglicht grössere, gleichmässige Mastjagerposten, die entsprechend honoriert werden. Die Logistik mit grösseren Posten ist ökologischer und verursacht tiefere Transportkosten. Zudem ergeben sich hygienische und arbeitswirtschaftliche Vorteile.

3-Wochen-Rhythmus

Der 3-Wochen-Rhythmus ist am besten auf unsere Bestandesgrössen angepasst. Es wird mit sieben Sauengruppen gearbeitet, der Produktionszyklus dauert 21 Wochen und die Säugezeit 28 Tage. Der 3-Wochen- Rhythmus überzeugt durch diverse Vorteile. Welches sind die Konsequenzen auf Stallbau und Betriebsorganisation? Mit einem einfachen Excel-Tool lassen sich die wichtigsten Parameter rasch berechnen: Gruppengrösse, Jagerplätze, Abferkelzimmer. Auf einen Blick sind die wichtigsten Anforderungen ersichtlich (Tabelle).

Jedem Betrieb seinen Rhythmus

Je nach baulichen und personellen Voraussetzungen passt nicht überall der gleiche Rhythmus. Wichtig ist aber, dass man einen hat.

Vorteile Drei-Wochen-Rhythmus: 

  • Rein-Raus-Belegung von Abferkelstall und Aufzuchtstall 
  • Verbesserung der Hygiene 
  • Durchbrechen von Infektionsketten ➞ tieferer Krankheitsdruck 
  • Ideale Geburtsvorbereitungsfütterung möglich 
  • Wurfausgleich besser möglich ➞ mehr überlebende Ferkel 
  • Angepasste Klimaführung möglich 
  • Konsequentes, systematisches Umsetzen von Impfprogrammen 
  • Klare Arbeitsplanung mit Arbeits spitzen und Arbeitstiefs 
  • Bessere Rausche bei Sauengruppen 
  • Systematischer Einsatz von KB 
  • Übersichtliche Bestandesführung 
  • Gute Eingliederung umrauschender Sauen 
  • Bereitstellung von grossen Ferkel partien

Gleichzeitige Rausche

Neben klaren Vorteilen, bietet das Gruppenabferkeln auch eine grosse Herausforderung, nämlich das Erhalten von konstanten Gruppen. Idealerweise verfügt ein Betrieb über Pufferabferkelbuchten in einem separaten Abferkelzimmer. Dadurch können etwa zehn bis 20 Prozent Sauen mehr, als es die Gruppengrösse vorsieht, belegt werden. Zudem müssen während der Säugezeit und beim Absetzen alle Register gezogen werden, damit die Rausche synchron eintritt. Zu stark abgesäugte Sauen zeigen oft eine ungenügende Rausche. Mit drei Fütterungen pro Tag, beziehungsweise durch das Ausloten der maximalen Aufnahmekapazität auf Einzeltierebene, kann in den Sommermonaten ein übermässiges Absäugen verhindert werden. Sehr wichtig ist zudem das Zur-Verfügung-Stellen von sehr sauberem Trinkwasser. Positiv wirken sich ein Auslauf für abgesetzte Sauen sowie ein Futterwechsel aus. Ein Flushing mit Vitaminstoss, Mineralstoffen und Spurenelementen gepaart mit einer Energieerhöhung am zweiten Absetztag bis zum Belegen stimulieren die Rausche positiv.

Beim dreiwöchigen Rhythmus sind Brunstzyklus und Absetzrhythmus identisch, sodass Umrauscher einfacher wieder eingegliedert werden können. Die Anforderungen an das Management sind jedoch höher als bei kontinuierlichem Absetzen. Das ganze System steht und fällt mit der exakten Arbeitsweise im Deckzentrum sowie dem erfolgreichen Eingliedern der Jungsauen.

Keine Ferkel verlieren

Die Anzahl verkaufter Ferkel pro Muttersau und Jahr ist der entscheidende Faktor für die Wirtschaftlichkeit in der Ferkelproduktion. Jedes Prozent Ferkelverluste, das reduziert werden kann, bringt dem Züchter bares Geld. Das genetische Potenzial für eine hohe Anzahl lebend geborener Ferkel ist stark gestiegen. Doch wie kann der Ferkelproduzent dieses Potenzial zu seinen Gunsten nutzen? Der Grundstein, um die Ferkelverluste zu reduzieren, liegt in der richtigen Vorbereitung des Abferkelzimmers. Ziel muss sein, dass Sau und Ferkel stressfrei und gesund die Produktionsperiode im Abferkelstall durchlaufen. Dazu müssen die Abferkelbuchten gereinigt, getrocknet und eventuell desinfiziert werden. Vor dem Aufstallen ist ein Waschen der Sauen empfehlenswert, um Krankheitskeime zu reduzieren. Die Muttersauen sollten mindestens eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin im Abferkelzimmer aufgestallt sein.Beim konsequenten Arbeiten in Gruppen ist in Absprache mit dem Tierarzt die hormonelle Geburtseinleitung eine Überlegung wert. Sie bringt arbeitswirtschaftliche Vorteile und erleichtert die Geburtsüberwachung massiv.

Mit synchronem Abferkeln ist auch der Wurfausgleich wesentlich erleichtert, da die Altersunterschiede der Ferkel gering sind. Sobald die letzte Sau der Gruppe den 115. oder 116. Trächtigkeitstag erreicht hat, können alle, die noch nicht geferkelt haben, gespritzt werden. Am Folgetag finden die restlichen Geburten statt. Die Zähne werden dann geschliffen und von übergrossen Würfen können die schwersten an Sauen mit tiefen Ferkelzahlen angesetzt werden.

Zu beachten ist, dass Ferkel erst nach erfolgreicher Aufnahme der Kolostralmilch versetzt werden dürfen. Nur so erhalten sie die natürliche Abwehr mit den lebenswichtigen Antikörpern. Während der Säugezeit ist das Stallklima entscheidend. Einerseits soll die Raumtemperatur dem Wohlbefinden der Muttersau angepasst sein, sodass diese viel frisst und das Leistungsvermögen voll ausschöpft. Anderseits benötigen neugeborene Ferkel viel Wärme, dass sie in der Ruhephase weniger Energie verlieren. 

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