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Pflanzenbau

Lehren aus der Maissaison 2022

Mit der Unregelmässigkeit des Wetters muss man sich beim Maisanbau auseinandersetzen. Eine wichtige Massnahme, um sich abzusichern, ist die Diversifizierung, indem Sorten, Saatzeitpunkte und Vorfrüchte variiert werden. Mais-Sortenversuche aus dem Jahr 2022 zeigen, welche Sorten für welche Bedingungen geeignet sind und 2023 auf dem Feld stehen sollten.

Die Maissaison war 2022 durch einen überdurchschnittlich heissen und trockenen Sommer geprägt.

Die Maissaison war 2022 durch einen überdurchschnittlich heissen und trockenen Sommer geprägt.

(pixabay)

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Produktmanagerin Mais, UFA-Samen

Die Bilanz der Maiskampagne 2022 unterscheidet sich ganz erheblich von jener im Jahr 2021. Die diesjährige Hitze und der Wassermangel schadeten den Körner- und Silomaiskulturen. Dass die Jahreszeiten nicht mehr mit dem Kalender übereinstimmen, wissen die Landwirtinnen und Landwirte nur zu gut. Was früher extrem war, ist jetzt das neue Normal, der Unsicherheitsfaktor Wetter gehört nun dazu. Ob zu viel Wasser, Kälte, Hitze, ob Wassermangel, Windstürme, Hagel – eines oder mehrere dieser Wetterereignisse können zu jeder Jahreszeit und bei jeder Kultur Ertragseinbussen zur Folge haben. Eine risikosenkende Massnahme ist die Diversifizierung. Bei der Erstkultur, aber auch bei jeder anderen Kultur ist es möglich, Sorten, Saatzeitpunkt und Vorfrucht zu variieren. Nach einem Grasschnitt sollte beispielsweise nicht bereits die ganze Maissaat erfolgen. Vielmehr sind zu Beginn des günstigen Aussaatzeitpunkts Sorten mit unterschiedlicher Frühreife zu säen, etwas später kann dann der zweite Teil der Saat durchgeführt werden.

Welche Gefahr besteht bei der Aussaat nach einem Grasschnitt?

Raygräser und andere Gräser sind sehr wasserzehrend. Das Wachstum im Frühjahr geschieht explosionsartig, und je nach Jahresniederschlagsmenge zapfen die Wurzeln die nutzbaren Wasserreserven im Boden an. Wenn es nur wenig oder gar nicht regnet, sinkt der nutzbare Wasservorrat. Mais, der nach einem Grasschnitt ausgesät wird, gerät daher schneller in Wasserstress, als wenn er als Erstkultur angebaut wird. Ist Mais die Erstkultur, hat keine andere Art dem Boden das verfügbare Wasser entnommen, sodass der Mais trotz geringer Niederschläge gut gedeihen kann.

Welches sind die besten Sorten für meine Aussaat 2023?

Ergebnisse der Silomaisversuche

UFA-Samen führt alljährlich Sortenversuche durch. Die Sorten werden unter betriebsüblichen Bedingungen (Pflug oder Streifenfrässaat) in Streifen angelegt. Der Anbau erfolgt als Hauptkultur oder nach einem Schnitt Zwischenfutter. Danach werden die Sorten getrennt geerntet und gewogen. Von den Proben jeder Sorte wird der TS-Gehalt im Trockenschrank ermittelt und die Erträge verglichen. In die Gruppe der frühen Silomaissorten wurden zwei neue Sorten aufgenommen, die zu den Referenzsorten LG 31.207, KWS Damario und LG 31.219 hinzukommen. Es handelt sich um die Sorte LG 31.217, die LG 31.219 in den TOP 10 ersetzt, und um LG 31.230.

Die Versuchssorten werden sehr oft zu trocken geerntet, gerade Mais mit einem guten Stay-green-Verhalten ist hinsichtlich Reife trügerisch. Da die Temperaturen stark schwanken, besteht oft die Tendenz, zu spät zu ernten. Die Futterqualität nimmt ab einem TS-Gehalt von 35 Prozent ab, deshalb empfehlen wir, den Trockensubstanzgehalt von Silomais ab Mitte August zu bestimmen, um die Erntetermine bestmöglich festzulegen.

Die gemessenen Durchschnittserträge für die Frühsorten sind tiefer als 2021 und sanken 2022 von 207,8 auf 197 dt TS/ha. Die mittelfrühe Gruppe erlitt den höchsten Rückgang bei den durchschnittlichen Erträgen, die von 221,9 im Jahr 2021 auf 185,1 dt TS/ha im Jahr 2022 sanken. LG 31.272 und LG 31.245 sind die ertragsstärksten Sorten in dieser Gruppe. Die mittelspäten Sorten haben mit steigenden Durchschnittse Die Produktion von Maissaatgut hängt stark von den klimatischen Bedingungen ab. In den letzten Jahren sind gehäuft schwierige Wetterextreme aufgetreten, die sich negativ auf die Hektarerträge auswirkten. Die Lagerbestände von Maissaatgut gingen bei allen Lieferanten zurück. Zudem bleibt der Krieg in der Ukraine, die als grosse Agrarmacht viele Märkte beliefert, nicht ohne Folgen. Auf den internationalen Märkten sind die Getreidepreise gestiegen. Dies führt bei anderen Kulturen, wie etwa bei Maissaatgut, mit Blick auf die finanziellen Erträge zu einer Wettbewerbssitua tion. Die Saatgutproduzenten bleiben von der Infla tion nicht verschont und sehen sich mit steigenden allgemeinen Kosten konfrontiert, die von Land zu Land variieren. All diese Faktoren sind die Ursache für den Anstieg der Saatgutpreise. 

Weitere Einzelheiten unter www.ufasamen.ch

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