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Pflanzenbau

Trotz Trockenheit genügend Futter ernten

Dieses Jahr könnte es wieder zu trocken werden. Es ergibt Sinn, im Dauergrünland auf Strategien zu setzen, welche die Wasseraufnahme fördern. Dabei ist ein porenreicher Boden das A und O. Mit den richtigen Pflanzengemeinschaften und einer angepassten Bewirtschaftung werden Poren gefördert.

Um solche Bilder zu vermeiden, ist eine gut ausgebildete Bodenstruktur die beste Prävention. 

Um solche Bilder zu vermeiden, ist eine gut ausgebildete Bodenstruktur die beste Prävention. 

Publiziert am

Produktmanager Futterbau und Gründüngungen, UFA-Samen

Im Dauergrünland sind die Strategien zur Anpassung an Dürre stark eingeschränkt. Eine künstliche Bewässerung der Grünlandflächen ist bei allgemein herrschender Trockenheit ökologisch nicht sinnvoll und birgt Konfliktpotenzial. Daher muss das Ziel sein, die Wasseraufnahme durch den Boden zu erhöhen, indem dem Humusaufbau Beachtung geschenkt wird und die Verdunstung mit dichten Grasbeständen minimiert wird.

Poren fördern

Der Bodenwasserspeicher kann die Pflanzen nur dann ausreichend mit Wasser versorgen, wenn er ständig durch Regen aufgefüllt wird. Porenreiche Böden können Niederschlagswasser besser aufnehmen. Es braucht hierzu ein Gefüge von kleinen und mittleren Poren sowie tiefreichenden, vertikal verlaufenden und stabilen Grobporen. Diese Räume entstehen hauptsächlich durch Bodenlebewesen wie Regenwürmer und wachsende, dicke Pflanzenwurzeln. Pfahlwurzelpflanzen, wozu Löwenzahn oder Rotklee gehören, schaffen Poren, die bis in eine Tiefe von mehr als zwei Metern reichen. Sie sollten im Pflanzenbestand keinesfalls fehlen. Eine regelmässige Anwendung von Wirtschaftsdünger und ein kleereicher Pflanzenbestand fördern zudem Regenwürmer. Eine Krümelstruktur im Oberboden ist unerlässlich für eine gute Wasseraufnahme.

Eine Bodenverdichtung hingegen vermindert die Wasseraufnahme. Zum einen, aufgrund einer geringen Durchwurzelung und eines reduzierten Porenvolumens. Zum anderen fliesst mehr an der Oberfläche ab oder verdunstet aufgrund von Staunässe.

Die Durchwurzelung machts

Flachwurzelnde Arten wie Gewöhnliches Rispengras oder Einjähriges Rispengras durchwurzeln lediglich die oberste Bodenschicht. Sie sind daher auf regelmässige Niederschläge angewiesen. Tiefwurzelnde Arten decken hingegen ihren Wasserbedarf auch aus tieferen Bodenschichten und nutzen das kapillar aufsteigende Grundwasser. Somit können sie Dürreperioden länger standhalten. Grünlandpflanzen mit einer besonders grossen Wurzeltiefe (150 cm oder mehr) sind Luzerne, Rotklee, Wiesen-Flockenblume, Wiesen-Witwenblume und Rohr-Schwingel. Stimmt das Verhältnis von Arten mit unterschiedlicher Durchwurzelungstiefe, kann der Bodenwasservorrat infolge geringerer Wurzelkonkurrenz besser genutzt werden. Mittels Übersaaten lässt sich das Verhältnis von Flach- und Tiefwurzlern im Bestand auch noch einmal optimieren.

Pfahlwurzler sollten im Pflanzenbestand keinesfalls fehlen.

Verdunstung stoppen

Eine hohe Nutzungsintensität fördert die Verdunstung und Austrocknung des Oberbodens. Das liegt daran, dass die Temperatur an der Bodenoberfläche mit abnehmender Vegetationshöhe ansteigt und die Windgeschwindigkeit in Bodennähe zunimmt. Bei Standorten, an welchen Gefahr durch Trockenheit droht, ist eine Schnitthöhe von mindestens 8 cm einzuhalten. Durch eine Verringerung der Nutzungsintensität im Intensivgrünland kann die Tiefendurchwurzelung zudem verbessert werden. Wird die Tiefe der Durchwurzelung gesteigert, so stehen den Pflanzen etwa 20 mm mehr Wasser je Quadratmeter zur Verfügung. Damit ist die Grünlandvegetation etwa sieben Tage mit Wasser versorgt.

Wieso Mischungen Vorteile bringen

Je breiter eine Mischung zusammengestellt ist, umso anpassungsfähiger ist sie gegenüber wechselnden Bedingungen innerhalb einer Parzelle und über die Jahre. Dies gilt zum Beispiel, wenn eine Fläche zum Eingrasen, Heuen und als Weide genutzt wird. Wenn jedoch eine Mischung nur siliert und der Bestand jeweils im idealen Stadium geschnitten wird, so reicht eine Rezeptur mit wenigen Arten und Sorten. Es ist aber zu beachten, dass zum Beispiel Reinsaaten von Gräsern sehr anspruchsvoll bei der Düngung sind, ausschliessliche Luzernebestände hingegen haben hohe Ansprüche an den Standort. Eine Mischung ist, im Vergleich zu Reinsaaten, ertragsstabiler, weniger krankheitsanfällig sowie flexibler beim Nutzungszeitpunkt und bei der Düngung. 

Unser Tipp

Die richtige Mischung finden

Im UFA-Samenkatalog 2023 findet sich eine detaillierte Übersicht der verschiedenen Feldsamenmischungen. Dabei sind sämtliche Mischungszusammensetzungen beschrieben. Die sich ändernde Witterung (längere Vegetationszeit) oder auch Wetterextreme (Trockenheit) sind Herausforderungen, welche neue Mischungen erfüllen müssen. Eine noch junge Mischung ist die UFA King Gold, welche zum dreijährigen Segment gehört. King Gold ist für trockenere Gebiete geeignet und enthält daher Rohrschwingel und Luzerne. Merke: Futterbau-Mischungen sind immer auf eine bestimmte Nutzungsdauer ausgerichtet. Werden sie länger genutzt, können sich die Einzelarten nicht halten. Ein lückiger Bestand mit sinkenden Erträgen ist die Folge. Ein Umbruch und somit eine Zuführung in die Ackerbau-Fruchtfolge lohnt sich bei solchen Beständen immer.

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