Studie zum Fleischkonsum

Die Image- und Wissensstudie von Proviande zeigt, dass eine Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten Fleisch als wichtigen Bestandteil der heutigen Ernährung erachtet. Die Bereitschaft, für Schweizer Fleisch einen höheren Preis zu bezahlen, hat jedoch abgenommen. Erfreulich für die hiesige Fleischwirtschaft ist, dass für 99 Prozent der Befragten die Herkunft «Schweiz» beim Fleischkauf wichtig bis sehr wichtig ist.

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(Bild: Pixabay)

Publiziert am

Proviande führt seit 2001 periodisch eine quantitative Imagebefragung bei Privatkonsumenten und -konsumentinnen zum Thema Fleisch sowie eine Evaluation zum aktuellen Wissen der Schweizer Bevölkerung durch. Die aktuelle Erhebung bietet spannende Ergebnisse:

  • 72 Prozent der Befragten haben grosses Vertrauen in Schweizer Fleisch. Keine/r der Befragten hat kein Vertrauen in Schweizer Fleisch.
  • Die Herkunft «Schweiz» ist für 70 Prozent der Befragten sehr wichtig und für 29 Prozent wichtig. Die Wichtigkeit der Herkunft ist über die vergangenen Jahre tendenziell steigend. Lediglich 2 Prozent der Befragten bekundeten ein «grosses Vertrauen» in ausländische Fleischwaren.
  • 54 Prozent achten beim Einkauf vom Fleisch auf Labels, damit mehr als 2019 (43 Prozent) und 2016 (38 Prozent).
  • In punkto Tierwohl ist den Befragten der Respekt gegenüber den Tieren (57 Prozent) sowie der Auslauf (55 Prozent) am wichtigsten.

Was die Konsumentinnen und Konsumenten in punkto Fleischkauf beschäftigt, ist der Umweltaspekt und eine artgerechte Tierhaltung. Sie erachten die Tierhaltung in der Schweiz grundsätzlich als artgerecht. Gemäss Heinrich Bucher, Direktor von Proviande, setzt die Fleischbranche deshalb vor allem in diesen beiden Bereichen auf Aufklärung und Faktenvermittlung: «Es ist wichtig, den Konsumentinnen und Konsumenten das Verständnis für die Fleischproduktion in der Schweiz näher zu bringen. Die Schweiz hat eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt und bietet beste Voraussetzungen für eine nachhaltige Fleischproduktion: Das müssen wir noch breiter kommunizieren.»

Noch weit verbreitetes Unwissen

Das Wissen bezüglich Landwirtschaft und Fleischproduktion ist ähnlich gering wie in früheren Jahren und teilweise von falschen Annahmen geprägt. So wird der Anteil an importierten Futtermitteln massiv überschätzt: Die Befragten vermuten, dass im Schnitt 38 Prozent importiert werden, korrekt sind 15 Prozent. Dagegen wird der Anteil an Soja aus zertifiziertem Anbau massiv unterschätzt: Die Schweiz importiert 99 Prozent ihres Sojas für Futtermittel aus zertifiziertem Anbau – die Befragten schätzten diesen Anteil auf nur 40 Prozent.

Auch im Bereich von Futtermittelzusätzen besteht für viele Konsumentinnen und Konsumenten noch Informationsbedarf: Bei der Frage nach in der Schweiz verbotenen Produktionsmitteln werden am häufigsten Antibiotika (54 Prozent), Hormone (44- Prozent) und gentechnisch veränderte Futtermittel (41 Prozent) genannt. Dabei verzichten die Landwirtinnen und Landwirte in der Schweiz freiwillig auf gentechnisch veränderte Futtermittel und Hormone zur Leistungsförderung sind komplett verboten. Zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten gibt es bezüglich der Verwendung von Antibiotika bei Nutztieren strikte gesetzliche Auflagen, deren Einhaltung regelmässig kontrolliert wird. Dazu gehört die zwingende Verschreibung von Antibiotika durch einen Tierarzt und die Beachtung der Absetzfrist nach einer Behandlung: Muss ein Tier wegen einer bestimmten Krankheit ein Antibiotikum erhalten, darf es während einer festgelegten Zeit nicht geschlachtet werden. Und zwar so lange, bis das Medikament in seinem Körper vollständig abgebaut ist.

Ein sehr grosses Unwissen besteht offenbar bezüglich der Kreisläufe, welche der tierischen Produktion in der Schweiz zugrunde liegen. So wissen nur 44 Prozent der Befragten, dass eine Kuh ein Kalb haben muss, um Milch zu geben. Auch wenn dieser Wert seit 2016 (23 Prozent) deutlich gestiegen ist, ist er noch immer tief. In der Schweiz sind die Milch- und Fleischwirtschaft eng gekoppelt. Das Wissen über diese Kreisläufe ist für ein Verständnis für eine nachhaltige Produktion zentral.

Quelle: Proviande

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