category icon
Pflanzenbau

Was früher selbstverständlich schien, zeigt heute deutliche Risse

Boden ist die Grundlage unserer Ernährung – doch er steht unter Druck. Unser Dossier zeigt, wie Landwirtinnen und Landwirte Fruchtbarkeit erhalten, Erosion vorbeugen und das Bodenleben stärken können.

Was früher selbstverständlich schien, zeigt heute deutliche Risse
(Bild: Shutterstock)

Publiziert am

Redaktorin UFA-Revue

Liebe Leserinnen und Leser

Feuer, Wasser, Luft und Erde – diese vier Elemente sah der griechische Philosoph Empedokles vor rund 2500 Jahren als Grundlage allen Lebens. Die Erde wird repräsentiert durch Felsen, Berge und Boden. Sie sei ein Sinnbild für das Feste, Beständige, Stabile und Materielle. Der Boden, als Teil der Erde, trägt nicht nur unsere Nahrung, sondern auch Wälder, Häuser, ja ganze Ökosysteme. Er filtert Wasser, speichert Nährstoffe und bietet Lebensraum für unzählige Organismen.

Doch der stabile, schützende Boden von einst gerät heute ins Wanken. Was früher selbstverständlich schien, zeigt heute deutliche Risse. Laut einem Bericht des Bundesamts für Umwelt BAFU leidet die Bodenqualität weltweit stark. Auf 33 % der Weideflächen, 25 % der Ackerböden und 23 % der Waldgebiete wurde sie in den letzten 30 Jahren teils massiv beeinträchtigt. Eine erschreckende Entwicklung.

Wo der Boden landwirtschaftlich genutzt wird, bleibt der Druck hoch.

Die Schweiz ist da leider keine Ausnahme. Unsere Böden kämpfen nicht nur mit Qualitäts-, sondern auch mit Flächenverlusten. Auch dort, wo der Boden landwirtschaftlich genutzt wird, bleibt der Druck hoch: Schweres Gerät, intensive Bearbeitung, Schadstoffe und Erosion setzen ihm zu. Was über Jahrhunderte gewachsen ist, kann in wenigen Augenblicken zerstört werden, zum Beispiel, wenn nach Regen mit zu schwerem Gerät aufs Feld gefahren wird.

Zwar gibt es seit 1985 im Umweltschutzgesetz eine gesetzliche Grundlage für den Bodenschutz, und seit 1999 ist dieser auch Teil des Ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN). Aber ehrlich gesagt: So richtig viel ist seither nicht passiert. Die Erkenntnis ist da, doch es fehlt oft an Konsequenz und Umsetzung. Dennoch wächst das Bewusstsein langsam, aber stetig.

Und genau hier setzt dieses Heft an. Es klärt auf und zeigt Ideen, wie der Boden mit Sorgfalt und Weitblick bewirtschaftet werden kann. Dabei wird die Wirtschaftlichkeit nicht ausser Acht gelassen.

Zum Schluss nochmals ein Blick zurück in die Antike. Platon soll einmal gesagt haben: «Der beste Boden trägt die edelsten Früchte, wenn man ihn mit Sorgfalt bestellt.» Das gilt heute mehr denn je. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele Impulse für einen fruchtbaren Umgang mit unserer wertvollsten Grundlage: dem Boden.

Ihre Katharina Kempf

Lesen Sie auch

Agrar-Quiz: Mechanische Unkrautbekämpfung
Agrar-Quiz: Mechanische Unkrautbekämpfung

Testen Sie Ihr Wissen. Machen Sie mit am Agrar-Quiz der UFA-Revue. Die Fragen beziehen sich auf die Unkrautbekämpfung und Maschinen zur mechanischen Unkrautbekämpfung.

Zum Quiz

Meistgelesene Artikel