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Nutztiere

Verschiedene Wochenrhythmen

Die Wahl des richtigen Wochenrhythmus ist für Schweinezuchtbetriebe entscheidend, denn sie beeinflusst die Arbeitsplanung wesentlich. Doch welche Variante eignet sich wann am besten? Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Schweinezucht ist der Jungsauenzukauf, der für eine erfolgreiche Eingliederung optimal gestaltet werden muss.

Es gibt verschiedene mögliche Rhythmen, deren Wahl gut auf den Betrieb und dessen Gegebenheiten abgestimmt werden muss. 

Es gibt verschiedene mögliche Rhythmen, deren Wahl gut auf den Betrieb und dessen Gegebenheiten abgestimmt werden muss. 

(Bild: Anicom AG)

Publiziert am

Aktualisiert am

Handel Anicom AG

Für einen konstanten Abferkelrhythmus bei den Zuchtschweinen sprechen verschiedene Faktoren. Bereits bei der Arbeitseinteilung bringt ein Abferkelrhythmus den Vorteil, dass die Termine lange im Voraus bekannt sind und Arbeitsspitzen entsprechend berücksichtigt werden können. Durch einen regelmässigen Ablauf können die Arbeiten rationalisiert werden, was für den Betrieb mehr Effizienz bedeutet. Zudem wird die Geburtsüberwachung vereinfacht und der Wurfausgleich ermöglicht. Auch betreffend Hygiene bringt das Abferkeln in Gruppen gegenüber individuellem Abferkeln Vorteile. Abferkel- und Jagerställe können im Rein-Raus Prinzip betrieben und nach jedem Umtrieb gereinigt und desinfiziert werden. Weiter ermöglicht der Abferkelrhythmus das Bilden grösserer Ferkelposten.

Umtriebsplanung

In der Praxis werden verschiedene Rhythmen angewendet (Ein-, Zwei-, Drei- oder Fünf-Wochen-Rhythmus). Abhängig vom Rhythmus gibt es eine bestimmte Anzahl Sauengruppen. Die Anzahl Tiere pro Gruppe variiert je nach Bestandesgrösse. Für einen optimalen Wurfausgleich sollten die Gruppen aus mindestens acht bis zehn Sauen bestehen (in kleinen Betrieben sind auch Sechser-Gruppen möglich). Bei den verschiedenen Rhythmen gibt es jeweils eine minimale Anzahl Tiere, die der Bestand aufweisen sollte (siehe Tabelle).

Ein-Wochen-Rhythmus

Dieser Rhythmus eignet sich nur für grosse Sauenbestände und er wird in der Arbeitsteiligen Ferkelproduktion (AFP) oft angewendet. Auf dem Deckbetrieb werden wöchentlich Sauen gedeckt und in der Regel erhält jeder Abferkelbetrieb alle sechs Wochen eine Gruppe Sauen, die in Kürze abferkeln.
Die beiden Hauptvorteile des Ein-Wochen-Rhythmus sind die optimale Gebäudeausnützung und die konstante Arbeitsbelastung. Dies stellt insbesondere bei grossen Betrieben mit Angestellten einen Vorteil dar.

Zwei-Wochen-Rhythmus

Beim Rhythmus in zwei Wochen benötigt man durch die vorgegebenen Arbeitsabläufe drei Abferkelzimmer. Die Eingliederung von Umrauschern ist herausfordernd, da diese angesichts des 21-tägigen Zyklus nicht in die nächste Gruppe passen. Grosser Vorteil von diesem Rhythmus ist die konstante Belieferung der Mastbetriebe sowie die ideale Gebäudeausnutzung für Labelbetriebe.

Drei-Wochen-Rhythmus

Diese Variante hat sich vielerorts durchgesetzt, da der Drei-Wochen-Rhythmus am besten zu den Bestandesgrössen und Strukturen in der Schweiz passt. Die Vorteile sind:

  • Klare Arbeitsspitzen und Einteilung: Das Belegen, die Geburten und das Absetzen finden jeweils in verschiedenen Wochen statt
  • Gute Übersicht (7 Gruppen)
  • Grosse Posten auf kleinen Beständen möglich
  • Eingliederung der Umrauscher in die nächste Gruppe ist aufgrund des Zyklus möglich

Als nachteilig wird die suboptimale Platznutzung des Abferkelstalls sowie die notwendige Zwischenwoche erachtet, die auf Labelbetrieben nach der siebten Gruppe eingeschoben werden muss, um eine genügend lange Säugezeit zu gewährleisten.

Fünf-Wochen-Rhythmus

Der Fünf-Wochen-Rhythmus eignet sich besonders für kleinere Betriebe mit einer geringen Anzahl Sauen. Für diesen Rhythmus ist nur ein Abferkelzimmer nötig, was sich jedoch als knapp erweisen kann, wenn die vierwöchige Säugezeit erreicht werden soll. Wie auch beim Drei-Wochen-Rhythmus, ermöglicht dieses System grössere Ferkelposten.

Jungsaueneingliederung

Der regelmässige Zukauf von Jungsauen sorgt für eine stabile Altersstruktur der Herde. Erfolgt eine konsequente Selektion aufgrund der Leistung und des Gesundheitszustandes des Tieres, führt dies automatisch zu einer optimalen Altersstruktur und es werden jährlich ungefähr 40 Prozent der Muttersauen ersetzt. Dabei sind das Lieferintervall und die Anzahl Tiere an die Situation des Betriebes und den jeweiligen Produktionsrhythmus angepasst. Für den optimalen Start in eine erfolgreiche Mastferkelproduktion wird eine professionelle Eingliederung der Jungsauen vorausgesetzt.
Die zugekauften Remonten kommen nach dem Ankauf während zwei Wochen in Isolation. Für den Immunitätsaufbau sorgt die Angewöhnungsphase, welche mindestens zwei Wochen, besser jedoch vier Wochen dauert. In dieser Zeit wird allmählich Kontakt mit der Stallflora hergestellt. Dies kann durch Zustallen von Jagern oder abgehenden Sauen geschehen, da gegenüber den Jungsauen eine klare Hierarchie besteht. Es dürfen nur gesunde Tiere zugestallt werden. Ab der fünften Woche im Eingliederungsstall werden die Jungsauen ins Deckzentrum gebracht, wo sie dosierten Eberkontakt haben. Bei der Erstbelegung sind die Jungsauen optimalerweise 220 bis 250 Tage alt, haben ein Gewicht zwischen 130 bis 150 Kilogramm und benötigen eine gute Körperkondition.
Empfohlen sind separate Buchten für Jungsauen bis zum ersten Wurf, bevor sie in bestehende Gruppen integriert werden. 

Bio Tipp

Rhythmus im Bio-Betrieb

In der biologischen Ferkelproduktion müssen die Ferkel mindestens 42 Tage (6 Wochen) gesäugt werden. Der Umtrieb verlängert sich und der Produktionszyklus beträgt 24 Wochen. Es eignen sich folgende Wochenrhythmen:

  • 1 Woche
  • 2 Wochen
  • 4 Wochen

Ein Rhythmus von acht Wochen geht zwar mathematisch auf, ist in der Praxis jedoch nicht zu empfehlen. Übertragen einzelne Sauen, wird die erforderte Säugezeit nicht erreicht. Ebenso liegen die Gruppen in diesem Rhythmus zu weit auseinander für eine einfache Eingliederung der umrauschenden Sauen.

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